Da muß man sich auf einen kafkaesken Trip begeben, wenn man sich auf „One Point Zero“ einlässt, denn einige Rätsel und Metaphern vermögen wohl nur Traumdeuter zu lösen.
Programmierer Simon wird immer paranoider, ständig kommen leere Pakete in seine Wohnung und der Drang nach Milch wird immer größer, zudem sieht er eine ominöse Gestalt, die ihn zu verfolgen scheint. Er wohnt in einem alten Gebäude mit Hightech ausgestattet, in dem nahezu jeder Bewohner ein Faible für technische Spielereien hat. Und jeder benimmt sich irgendwie verdächtig, was sich noch steigert, als nebenan ein Mord geschieht.
Klingt alles etwas konfus und ist es letztlich auch. Das ist fernab jeder Geradlinigkeit und gibt dem Zuschauer jede Menge Rätsel auf, was mindestens das Verstehen der „Matrix“ voraussetzt, denn die Auflösung des wirren Treibens ist doch recht…technischer…Natur.
Das wäre für mich auch eigentlich ein Grund, den Film als Ganzes abzulehnen, wenn da nicht die äußerst stimmige Atmosphäre wäre, die einen durchweg in seinen Bann zieht.
Optisch ein schönes Kontrastprogramm mit braunschimmernden Farbfiltern, alten und dreckigen Kulissen und auf der anderen Seite jede Menge Technik wie ein Computerkopf, virtuelle Sexspiele und jede Menge Kameras.
Dazu ein solider Score und durchweg überzeugende Darsteller
Keine leichte Kost, aber mal etwas anderes und fernab jeglichen Mainstreamkinos.
6 von 10 Punkten