Eine Video- und DVD-Erstaufführung, die hervorragende Stadtansichten von New York City beinhaltet: tolle Gleitflugaufnahmen über Brücken und Wolkenkratzer, wunderbare Alltags-Straßenansichten, manchmal bei Nacht mit Zeitraffer aufgenommen.
Dass man dies hervorheben muss, bezeichnet die leider nur sehr mäßige inhaltliche Qualität der eigentlichen Filmstory. Ein in der Tat sehr gut aussehender Mitarbeiter bei Photoshootings für Mode-Zeitschriften, der aus nicht einsehbaren Gründen fürs Kaffeekochen quasi "missbraucht" wird, kommt durch Malcolm McDowell zum begehrten Job als männliches Supermodel. Er muss allerdings auf den bekannten Teufelspakt in der literarischen Vorlage von Oscar Wilde eingehen, indem er seine Seele verkauft und äußere Schönheit behält, das Altern dafür abgibt an ein Bild (diesmal ein Fotoportrait), das dafür alle Ekzesse im Sex- und Drogenrausch doppelt und dreifach optisch registriert.
Dieser bekannten Story gewinnt der Film leider keine neuen Aspekte ab.
Oscar Wildes Erzählung zielt ja darauf ab, wie wichtig es ist, dass Auswirkungen persönlicher Erfahrungen auch für alle sichtbar werden, und dass man nichts verstecken kann oder sollte. Jugendlichkeit als Lebensphase, die aber auch durchlebt werden muss und nicht ohne Ende ist. Im Film begnügt man sich damit, interessante Lofts und Disco-Atmosphäre zu zeigen, die für sich schon genug Aufmerksamkeit herstellen sollen. Der Film ist auch nicht im eigentlichen Sinne uninteressant oder langweilig. Man sieht dem Treiben gerne zu. Doch über mittelmäßige Dialoge und Szenenabfolgen à la US TV-Produktionen kommt er nicht hinaus. Auch der hervorragende Malcolm McDowell, der seine weißen Haare bezeichnenderweise durch eigenen Drogenmissbrauch seinerzeit über Nacht erhalten haben soll (laut Starinfo in den Extras), kann den Film nicht retten. Der Hauptdarsteller Ethan Erickson ist nur "schön", kein Blinzeln in den Augen, so dass Frau oder Man(n) für ihn ins Schwärmen geraten könnte. Die Sexszenen sind von der ganz, ganz harmlosen Sorte. Kein Prickeln stellt sich ein, es wird nur dem langweiligen Drehbuch genüge getan.
Schade. Man erhofft sich mehr, wenn man die DVD-Infos liest.
Keine Empfehlung für diesen Film. Man verdirbt sich allerdings auch nicht ganz und gar den Abend damit.
Die Bildqualität schwankt leider auffallend. In dunkleren Szenen wirkt sie düster, in Straßenszenen bei Tag hervorragend klar und scharf.
Der Soundtrack ist okay und tröstet über manche holperige Szene der Story hinweg.
In einer kleinen Nebenrolle spielt Christoph Waltz, der für die deutsche Tonfassung aber nicht einmal selbst seine Rolle synchronisiert hat. Billig, billig...