Review

Actiondrama nach geschichtlichen Fakten, dass optisch sehr artifiziell gehalten ist, wobei einige Nachtszenen wie Studioaufnahmen aussahen - was nicht schadete, aber irgendwie künstliche Atmosphäre gab - und auch mit einigen visuellen Schmankerln versehen [ z.b. die feuerroten Explosionen vor schneeweissem Hintergrund ].
Inhaltlich tat man sich da schon etwas schwerer, der militaristische Aspekt wird sehr stark aufgedrückt, wobei man das anfängliche Gefühl, hier das koreanische Pedant zum Dreckigen Dutzend beschert zu bekommen, lange Zeit nicht los wird. Erst als die Mission abgeblasen wird, ändert sich der Ton; die aus Todessträflingen bestehende Spezialeinheit steht plötzlich wieder vor dem Nichts, diesmal allerdings nach jahrelangem Drill aufgepeitscht und quasi wie die sprichwörtliche Zeitbombe kurz vor der Explosion. Andere Ziele als die Erfüllung der Todesmission gibt es bei ihnen nicht mehr, die Entbahrungen der letzten Jahre wurden nur deswegen durchgehalten und erweisen sich jetzt als nutzlos.
Als die Einheit auf Befehl von oben hin ausradiert werden soll, nutzen sie ihre erworbenen Fähigkeiten um sich zu wehren. In einem Akt der Naivität entführen sie einen Bus und fahren Richtung Seoul, um den Präsidenten zu sprechen. Doch unterwegs wartet die Armee....
Dramatisch wird anfangs recht einfache Wege gegangen, der Drill ist bekannt und kennt man so aus anderen Filmen, ebenso die Männerfreundschaft aus den zusammengewürfelten Charakteren. Recht genaue und übersichtliche, wenn auch teilweise simple Personenzeichnung auf beiden Seiten sorgt für Einbeziehung in die Handlung, wobei es immer wieder einen Tick zu sehr kitschig zu werden droht, sag nur das Foto der Mutter.
Die Fahrt nach Seoul wirkt leider teilweise etwas amüsant, im Monty Python Stil, die Ahnungslosigkeit von den tatsächlichen Zusammenhängen treibt die Überlebenden der Einheit vorwärts, ihren Mangel an Realitätsbewusstein
empfinden sie gar nicht als solchen und lassen sich deswegen auf Handlungen ein, die sie bei klarem Überblick immer vermieden hätten. So fahren sie fast blindlings in fremden Uniformen und schwer bewaffnet in ein Armeesperre rein, und wundern sich, dass sie für Kommunisten gehalten und beschossen werden.
Der Showdown selbst wirkt auch etwas zu dick, man schreibt noch einmal mit Blut seinen Namen in den Bus, um ja nicht ohne Identität von der Welt zu gehen, ich weiss nicht.
Rein gar nichts zu bemängeln gibt es allerdings bei der Inszenierung, der recht lange Film lässt keine Minute lang locker, wobei das Drehbuch folgerichtig und scharf strukturiert ist und sich die Regie qualitätsmässig anpasst. Produktionssstandard ist sowieso auf höchstem Niveau, die wenige Action auch gut, aber nicht übertrieben gehandhabt, einzig der Score klingt zu sehr nach Nick Glennie - Smith und Hans Zimmer.
Empfohlen.

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