Eigentlich handelt es sich bei diesem Film um einen, den keiner so wirklich braucht. Sämtliche stupide Klischees aus Highschool-Komödien werden aufgegriffen und dann in ziemlich platter Form als Humor verkauft. Die unterschiedlichen Charaktere sind auch nicht wirklich originell gezeichnet und wie das Ganze ausgehen wird, weiß man eigentlich auch schon vorher. Und dennoch kommt man nicht umher, an Up the Creek, dessen deutscher Titel Das turbogeile Gummiboot einen Preis für die dümmste Klamauk-Übersetzung der 80er Jahre verdient hätte, etwas zu finden, was diesen Film um ein Paddelboot-Wettkampf verschiedener Universitäten irgendwie - wenn auch im eher überschaubaren Rahmen - sympathisch macht.
An der Handlung kann dies jedoch nicht liegen. Die vier schlechtesten Studenten der schlechtesten Universität der USA werden von ihrem Dekan dazu verdonnert, an dem jährlich stattfindenden Paddelboot-Wettbewerb der US-Hochschulen mitzumachen. Wenn sie diesen gewinnen und somit die äußerst bescheidene Reputation der Lepetomane University aufbessern, winkt ihnen ein Doktortitel ihrer Wahl. Also legen der coole Aufreißer Bob McGraw (Tim Matheson), das ängstliche Weichei Irwin (Sandy Helberg), der verfressene Übergewichtige Gonzer (Stephen Furst) und der irgendwie undefinierbare Max (Dan Monahan) los, stechen sowohl eine Truppe von vorher disqualifizierten martialischen Militärhochschülern mit Inkompetenz in Sachen Fallenstellen sowie eine sabotierende Horde von blonden Obermackern mit Hang zur Dekadenz aus und gewinnen am Ende natürlich den Pokal. Zudem bekommt McGraw auch Heather (Jennifer Runyon), die betrogene und natürlich ebenfalls blonde, aber ziemlich sympathische Ex von einem der blonden Macker.
Soweit vorhersehbar und soweit ziemlich klischeelastig. Doch irgendwie kann der eher brachialem Witz denn subtiler Komik verpflichtete Film dennoch kurzweilig und immer mal wieder kurzzeitig unterhalten. Die Gangart deutet sich schon an, als zu Beginn eine Krähe auf dem völlig zugemüllten Campus krächzt und fortan mehrmals versucht wird, sie zum Schweigen zu bringen. Doch Pfeil und Bogen, Pistole und Co. Schlagen fehl, als andere Leute getroffen werden oder mal eben eine Statue gesprengt wird. Und so bezieht der Film häufig seine Lacher aus Situationskomik, wenn die völlig unfähigen Militärs mal wieder eine Konstruktion zur Sabotage entwerfen, die - wie ein einer Szene ein riesiger Stein buchstäblich - nach hinten losgeht oder immer wieder unsinnig diverse Dinge explodieren.
Zudem war man auch darauf bedacht, nicht zu knapp weibliche Oberweite ins Bild zu halten. Das ist zwar ebenso wie die zum Teil arg doofen Slapstickeinlagen und der laute Brachialhumor nicht hochklassig und nur bedingt unterhaltend mit der Tendenz zur Penetranz, aber eine Zeit lang ebenso wie die schwätzerische Hauptfigur McGraw irgendwie sympathisch, wenn er seinen blonden Widerstreiter im Kampf im Heather und dessen Kumpels mit dummen Sprüchen austrickst, was zuweilen arg an die Schmerzgrenze des Debilhumors heranreicht. Alle weiteren Charaktere bleiben jedoch noch mehr die eindimensionalen Klischees, für die man sie schon beim ersten Auftritt hielt: Der Dicke denkt nur ans Essen, der Ängstliche gibt immer nur die Pfeife, die blonden Machos intrigieren immer nur und sind böse.
Viel mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen. Die Gags sind eher nach Kalauer-Art und zünden eher selten, die Story ist dünn, die Dialoge sind eher holprig, die Darsteller fallen aus der Wertung, weil sie kaum gefordert werden. Das Einzige, was wirklich cool ist - und immer für ein paar Lacher gut - ist McGraws Hund Chuck, der menschliche Züge aufzuweisen scheint, wenn er mit seinem Herrchen kommuniziert. Abgesehen davon hat aber Das turbogeile Gummiboot nichts weiter zu bieten, was ihn aus dem eher unterdurchschnittlichen, ruhig dahinplätschernden Fahrwasser der Highschool-Komödie in einen mit Stromschnellen durchsetzten Fluss von einem Film verwandeln würde. Da können einige Dinge noch so sympathisch sein, auf Filmlänge reicht das nicht aus (4/10).