Review

Fäuste aus Beton

„Diggstown“ ist ein ganz besonderer, eher unbekannter und in den Wogen der Zeit untergegangener Boxfilm über einen in die Jahre gekommenen Boxer und dessen zwei Kumpels, die ihn zu einer verrückten Wette überreden - er soll gegen zehn der besten jüngeren Boxer des ansässigen, reichen und eingebildeten Boxclubbesitzers antreten und im besten Fall gewinnen. Am Stück, mitsamt des Altersunterschieds, obwohl er schon einige Jahre nicht mehr ernsthaft gekämpft hat, für einen fetten Paycheck der alten die Rente sichert. Denn eine Dampfhammerfaust legt man ja nicht einfach so ab…

James Woods' unwiderstehlich

Louis Gossett Jr. kauft man den alten, aber enorm begabten und schlagkräftigen Boxer absolut ab. Auch gegen 10 mittelmäßige Boxer am Stück zu gewinnen. James Woods kauft man den Zocker, Hustler, ausgebufften Wettjunkie voll ab. Insgesamt hat „Diggstown“ sowohl für „Rocky“- als auch „Der Clou“-Fans genug zu bieten. Es gibt gleich 10 zum Teil sehr unterschiedliche Kämpfe in einem, es gibt ein paar wirklich fiese Mobster, denen man jeden Schlag in die Fresse von Herzen gönnt. Schweiß, Wetteinsätze, Tricks und Finten. Ein sehr befriedigendes Ende, überhaupt nicht kitschig und selbst Sportklischees werden umgangen oder stoßen zumindest nicht übel auf. Woods und Platt hatten richtig Spaß bei der Sache. Und insgesamt hätte „Diggstown“ mehr Aufmerksamkeit verdient. Ein Sportfilmtipp mit Biss, Schneid und Witz, die nahezu perfekte Balance. Mal düster, mal lockerleicht. Ziemlich stark! 

Fazit: Boxfilm, Gangsterfilm, Knastfilm, Männerfilm, Buddyfilm, Wettfilm - „Diggstown“ verdient mehr Aufmerksamkeit. Ich würde sogar sagen: „Einer der besten Filme, von denen du noch nie gehört hast!“. Erst recht, wenn man auf eine oder mehrere seiner vielen Kategorien steht. 

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