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„Guilty Pleasure“ nennen das die Engländer, wenn man der Faszination eines wirklich schlechten Films erlegen ist. „Road House“ eins der Verbrechen, die Patrick Swayze nach „Dirty Dancing“ an der Filmwelt begangen hat, ist so eins.

Die Story passt praktisch in eine Tüte Pommes: unser Held mag eigentlich gar keine Gewalt, macht Entspannungsübungen in langen Unterhosen im Morgenlicht und mimt den Rausschmeißer und Geschäftsführer im titelgebenden Laden.
Und natürlich ist da ein fieser Möpp, dem die halbe Stadt gehört und der nichts besser findet, als seine muskulösen Gehilfen (aka Deppen) ein ums andere Mal gegen den Laden anlaufen zu lassen.

Die Folge davon ist, dass man hier in 8-Minuten-Abständen bärig was auf die Fresse zu sehen bekommt, schön direkt und hart und voll auf die 12! Und das macht auch schon den ganzen Reiz.
Die Exposition dauert ewig, es gibt Blut und andere Härten und wir alle warten auf den großen Rachefeldzug am Ende. Den gibt’s dann auch, sobald sich der Fiesling entschieden hat, auch mal jemand für seine Zwecke umzubringen. Da reißt dann unserem Patrick, der sich einen hübschen Body angeturnt hat, den er alle 4 Minuten in die Kamera hält (und zwar halb bis ganz nackt) der Geduldsfaden und er macht sie prügelnd alle platt.

Inhaltlich erinnert das ein bisschen an die guten alten 70er, als sich auch die Einzelkämpfer gegen das organisierte Verbrechen profilierten oder Bud und Terrence die Böslinge aufmischten.
Interessant ist die Faszination, die diese Trashgranate aus spielerischen Dumpfnasen (sogar Ben Gazzara als Finsterling ist klassisch schlecht besetzt) auf den Zuschauer ausübt. Immerhin Sam Elliot als alterndes Vorbild Swayzes scheint ein wenig Spaß zu haben, ansonsten salbadert der Dancing-Star ständig einige wirre Gleichnisse über die Sinnlosigkeit der Gewalt vor sich hin und beeindruckt damit Kelly Lynchs Ärztin mächtig, bis er seine Worte kurz darauf wieder mit Taten straft und kräftig in die Fresse haut.

Wer also mal so eine richtige Instant-Redneck-Klamotte sehen will, ist hier richtig, nur die Bubi-Attitüde Swayzes will nicht so recht zum Recht passen. Aber notfalls kann man öfters mal umschalten, bis es wieder aufs Maul gibt. Und das ist erfrischend häufig. (5/10)

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