Mittlerweile ist es äußerst mutig, sich an Vampirfilme heranzutrauen, wenn man es in horrortechnischer Form versucht. Zu groß sind die Schatten, die in diesem Genre von Filmen wie "Blade", "John Carpenter's Vampire" oder auch "Wächter der Nacht" geworfen werden. Trotzdem wagte es Richard Brandes und inszenierte "Out for blood - Fürchte jeden". Der Name ist schon einmal vielversprechend, man könnte einen blutigen Slasher erhoffen, (der Film ist immerhin gerade mal 3 Jahre alt) wenn man gerade gut gelaunt ist. Spätestens nach 20 Minuten sollte einem jedoch klar werden, in was man da hineingeraten ist.
Die Story ist das Hauptproblem, da sie unglaublich lückenhaft und teilweise sehr blödsinnig daherkommt. "Out for blood" beschäftigt sich mit dem armseligen Schicksal von Hank (Kevin Dillon), der von seiner Frau Susan (Vanessa Angel) verlassen wurde. Er ist Polizist und wandelt am Rande der Entlassung umher, sein Chef Captain Billings (Lance Henriksen) hat jedoch Mitleid und gibt ihm erneut einen Auftrag. Er soll den verschwundenen Teenager Layla (Jodi Lynn O'Keefe) ausfindig machen. Natürlich ist das für ihn kein sonderliches Problem. In der nächsten Bar findet er sie und lässt sich auf eine erhoffte Affäre ein, die sich bald als potentielle Orgie herausstellt. Keine angenehme jedoch: Die Hälfte der Beteiligten stellt sich als Vampir heraus und will sich von dem Blut der verführten Opfer ernähren. Auch Hank wird gebissen. Keiner glaubt ihm seine hanebüchene Geschichte und er wird schlussendlich entlassen. Nur seine Ex-Frau Susan glaubt ihm die Geschichte und geht mit ihm auf Vampirjagd.
Hört sich vielleicht gar nicht so abwegig an, wenn man sich das das erste Mal durchliest. Aber glaubt mir - im besprochenen Film zieht sich ein hässlicher Faden der Unlogik durch die gesamte Handlung, sodass es einem schlecht wird. Alles wird so zurechtgebogen, wie es gerade passt. Manchmal können alle die Vampire sehen, manchmal niemand. Nie wird jedoch auch nur ansatzweise zu erklären versucht, wieso das wann so ist. Wenn es nicht in die Geschichte passt, kann sich Captain Billings auch schlichtweg nicht an einen Tag erinnern. Schlimm. Man kann sich nicht entscheiden zwischen den beiden Alternativen "Hank ist verrückt" und "Hank hat recht" und lässt auf diese Weise im Prinzip beide Möglichkeiten offen. Zumindest ließe sich keine der beiden nach dem Film logisch begründen.
Fatal für diese Art Film sind die Masken. Bestenfalls erreichen sie das Niveau von "Buffy" oder "Charmed", darüber hinaus sucht man allerdings vergeblich. Nicht nur sind die Masken meistens wenig furchteinflößend, teilweise stoßen sie sogar ins Lächerliche vor. Und das auch noch im unpassendsten Moment: Beim großen Finale, als der Obervampir auftaucht. Er sieht aus wie ein friedlicher Waldkobold und man möchte mit ihm Pilze pflücken gehen. Klar überzeichne ich, aber Einfallsreichtum, was seine Aufmachung angeht, kann wirklich niemand unterstellen. Dumme offensichtliche grüne Maske und schwarzer Umhang. Das war es.
Als ob das Niveau nicht so schon niedrig genug gewesen wäre, hat man sich auch noch schlechte Schauspieler zugelegt. Matt Dillon dürfte es eiskalt den Rücken runterlaufen, wenn er die Leistung seines Bruders in diesem Film betrachtet. Dabei ist dieser nicht einmal der Gipfel des Eisbergs, der den Film sinken lässt. Vanessa Angel - Hanks Exfrau - spielt ihre Rolle desaströs und versaut wirklich alle Momente. Die, die lustig sein sollen, die, die ernst sein sollen und die, die am Ende stehen. War ihre Bezahlung entsprechend, so dürfte sie eigentlich nicht mehr als 3 Euro die Stunde verdient haben.
Was bleibt? Ein Wort noch zu Blut und Spannung. Hier kann der Film noch den ein oder anderen Punkt sammeln. Denn zugegebenermaßen hat "Out of blood" seine Momente. Meine "Lieblingsszene" - wobei es vermessen ist, bei diesem Film ein Wort zu verwenden, das darauf hindeutet, dass es viele gute Szenen gegeben hat - ist die, als Hank während der Orgie den Chef an der Decke rumhängen sieht. Durchaus schaurig, wenn auch nicht das erste Mal gesehen. Spannung kommt also ab und zu mal auf (ich bin gerade gnädig) und die Blutsequenzen erfüllen ihren Zweck. Für einen zumindest bei Gorehounds akzeptierten Film hätten sie allerdings deutlich zahlreicher auftreten müssen. Schade. So gefällt der Film wohl niemandem so richtig. Höchstens aus Mitleid.
Fazit: Ein unterirdischer Film über Vampire. Das Thema ist ausgeschlachtet und es bedarf guter Ideen, um einen anerkannten Film in diesem Genre zu drehen. Fehlen die Ideen und kann man nichts anderes als Clichees zu bedienen, dann kommt ein Film wie "Out of blood" heraus. Nun noch schlechte Schauspieler und ein lächerlicher Plot, "schwupps", haben wir einen sauschlechten Film gezaubert, den ahnungslose Menschen wie ich dann auch noch anschauen, wenn ihnen in den Semesterferien unglaublich langweilig ist. Mehr als 3 Punkte sind da nicht drin. Sie sind viel mehr übertrieben. Daher nur 2. Euer
Don