Review

Bevor es in den Siebzigern mit der Sexfilm- und Pornowelle so richtig losging, ebneten so genannten Nudie Cuties (Nudistenfilme) und Roughies wie dieser den Weg dorthin. Letzteres war eine ganze eigene Kategorie an C-Movies, wo nackte weibliche Haut und etwas Drama-oder Krimihandlung mit einander vermengt werden - um dann des nachts und in irgendwelchen Hinterhofkinos gezeigt zu werden, während das Budget meistens einpaar lumpige hundert Dollar ausmachte.

Bei "A Thousand Pleasures" hat sich das einschlägig bekannte Regie-Ehepaar Roberta und Michael Findlay erhebliche Mühe gemacht, eine echte cineastische Oddity zu fabrizieren. Tagträumerei trifft auf Wahnsinn und sexuelle Perversion, wobei es am Ende sogar zu Mord und Totschlag kommt. Die Handlung selbst ist nicht klar erkennbar, sondern eine lose Collage einzelner Szenen, die teilweise einen höchst amüsanten Charakter haben.

Da gibt es eine Body-to-Body-Massage mit Öl und bei der Lesbenorgie wird ordentlich die Peitsche geschwungen. Höhepunkt ist jedoch eine Frau, die nackt im Laufstall sitzt, Windeln trägt, am Daumen nuckelt und mit Kerzen spielt. Manche Filmemacher hatten halt so ihre ganz eigenen Visionen...

Das Erzähltempo von "A Thousand Pleasure" ist leider ziemlich langsam und schleppend. Wie so oft lässt man die "Darstellerleistungen" in solch einer Art von Film besser außen vor. Dennoch hat der Film etwas nettes Beklopptes an sich und kann durchaus als 60s-Kuriosität betrachtet werden, wenngleich als eine etwas infantile. Man braucht schon eine bestimmte Art von Geschmack und Humor, um sich auf sowas einzulassen. Das fehlende Geld hat bestimmt wieder so einiges verhindert. Kunst ist sowas freilich nicht.

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