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Ein Zeitungsartikel über den Mord an einem Teenager bringt dem ansonsten eher abgebrühten Sensationsreporter Malcolm Anderson einen neuen Fan ein: den Mörder. Die Polizei drängt Anderson, die makabre Beziehung nicht abzubrechen und ihm diverse Details zu entlocken. Er erhält exklusive Informationen über weitere Morde vorab, und seine reißerischen Berichte machen ihn schnell berühmt und auch leicht überheblich. Doch mit dem Erfolg des Journalisten wächst auch die Eifersucht des Täters. Denn eigentlich wollte er im Mittelpunkt stehen. Dessen Ärger bekommt Anderson schnell zu spüren.

Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass (warum auch immer) die fiktiven Hauptdarsteller in amerikanischen Filmen sehr oft Anderson heißen? Der wohl bekannteste ist der Charakter in MATRIX (aber bei weitem nicht der einzigste). Dies aber nur nebenbei.

DAS MÖRDERISCHE PARADIES ist ein Thriller aus dem Jahre 1985 der ursprünglich übrigens THE MEAN SEASON heißt.. Wer sich diesen bescheuerten deutschen Titel ausgedacht hat, wird wohl nicht mehr nachzuvollziehen sein, denn der hat mit dem Streifen mal absolut gar nichts zu tun.

Der Film selbst allerdings hat den Test of Time hervorragend überstanden, denn die Geschichte ist durchaus auch heute noch aktuell, wenn es natürlich auch im jetzt deutlich schneller ging, den Killer zu entlarven. Damals war das noch deutlich schwieriger und so dient hier das gute, alte Telefon als klassischer Suspense-Stifter.

Das Wort FLOP trifft es wohl nicht annähernd, denn der Streifen ging an den Kinokassen völlig unter und spielte nicht mal seine mauen Produktionskosten von 10 Millionen ein, von denen wahrscheinlich schon ein Drittel für den Hauptdarsteller draufging, denn der war durch THE THING und ESCAPE FROM NEW YORK längst ein Weltstar, der aber durchaus eine Nominierung für die „peinlichste Filmbrille aller Zeiten“ einheimsen kann.

Allerdings war der Streifen zu Unrecht ein Misserfolg, denn selbst fast 35 Jahre später kann man sich diesen noch durchaus gut ansehen, zumal er eine fast durchgängig hohe Spannungskurve besitzt.

Das Bild geht insgesamt in Ordnung, hat satte Farben und einen sehr guten Kontrast zu bieten, allerdings auch leichtes Grieseln. Das Mediabok (sorry das ich das immer erwähne, aber ich kann ja nix für, dass die nen guten Job machen) von KOCH ist wieder hervorragend gestaltet, hat aber wenig Extras an Bord, dafür ein sehr detailliertes Booklet.

Wer den Film mag, kann bedenkenlos zugreifen, wer ihm noch nicht kennt, verschwendet keine Zeit, wenn man eben bedenkt, dass es damals noch kein Internet gab. Für die heutige Generation Handy natürlich völlig ungeeignet.

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