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Als der Söldner Sam French [ Robert Hayes ] den Auftrag bekommt, den Staat Tengara von der Meerseite zu entern und den Diktator General Bosavi [ Dom Magwili ] zu stürzen, erleidet er schon beim Entern der Schlangenbucht eine glorreiche Niederlage. Alle seine Männer werden erschossen, er überlebt nur mit Mühe und Not und landet zudem in Gefangenschaft des Generals. Glück im Unglück nur, dass der Leiter des Sicherheitsdienstes und damit Verursacher seiner Schmach sein Kumpel und Kollege Jake Wyer [ Peter Weller ] ist, der aus alter Freundschaft den Tötungsbefehl verweigert und zusammen mit Frenchie abhaut. Sie können sich bis nach Singapur retten, dort stellt sie der CIA Agent Martin Sprue [Charles Martin Smith ] vor die Wahl Knast oder Job: Bosavi ist den Amerikanern zu gross geworden, sie wollen ihn gegen den gestürzten Akhantar [ Kay Tong Lim ] austauschen. French und Wyer sollen dessen Volk für die Revolte trainieren und anführen.

Eher weitgehend unbekannte Cannon – Produktion, deren Mundpropaganda aber auch keinen Geheimtipp erwirken kann, dazu ist der Film nicht gut genug. Es reicht dann wirklich nur für Videofutter für nebenbei; kann mit gemässigten Erwartungen allerdings ganz gut genossen werden und vertreibt auf unterhaltsame Art die Zeit. Dieser Anspruch wird vor allem dadurch erreicht, dass sich die gesamte Geschichte selber nicht allzu ernst nimmt und eine Neigung zur Unbeschwertheit aufweist; das Autorenpaar Dennis Shryack und Michael Butler [ Cusack - Der Schweigsame, Der Mann, der niemals aufgibt, Pale Rider - Der einsame Reiter, Der Teufel auf Rädern ] hat anscheinend erkannt, dass die Geschichte selber auf arg wackligen Füssen steht. Der Plot ist als Summe aus diversen vorherigen Werken ein einziges Abenteuerklischee in allen seinen Details und dadurch schon wieder sehr unwirklich; die aufgezeigte Weltpolitik im Dschungel – Thematik um organisierte Befreiungsbewegungen würden nach ihrem Realismusgehalt eher zu Bananas passen.

Die Guten in der Geschichte sind schon wieder viel zu gut, leben im Wald an einem klaren See, wo die Kinder zwischen den Tieren spielen und nachts die Sterne beschaut werden. Während der Böse im Palast haust, sich mit Armeematerialien umgebt und harmlose Elefantenhüter beim Kaffee und Gebäck in den Kopf schiesst.
Die ständige Vorhersehbarkeit des Geschehens und seine strikte Durchführung auf Autopilot sind weitab von experimentierfreudig; Eindimensionalität und Uninspiertheit wechseln sich konstant ab.
Knackpunkt ist auch die Spannung und das mangelnde Tempo, dass mittig durch das Training der Inselbewohner ausgebremst und mit einer Liebe auf Zeit und etwas Moralischem aufgefüllt wird.
Waren die beiden Söldner anfangs für alles zu haben, solange die Bezahlung stimmte, werden sie hier über die Ereignisse natürlich emotional einbegriffen und kämpfen letztlich für sich selber statt für andere. Der Dienstleistungsberuf wandelt sich zu Loyalismus und Emotionalismus und damit zum Freiheitskämpfer um, so dass der gewalttätige Aufstand letztlich mit einem hohen Pathos ausgetragen wird.

Zum Glück gibt’s zwischendurch noch genug Gags und widersinnige Abstrusitäten, die als auseinanderstrebendes und damit dämpfendes Element der Groteske eingefügt werden. Vom Ausgangspunkt her sowieso ein Buddy Picture arten Dialoge zwischen French und Wyer natürlich häufig in Neckereinen und lockere Sprüche aus; wobei French als gezeichneter Versager mit Leck mich Attitüde die meisten Lacher auf seiner Seite haben dürfte, und wenn er nur mit ausgestreckten Mittelfinger seine stetigen Niederlagen hinnimmt. Auch verheerende Kenntnisse der Landessprache und ein respektloses Training der Einheimischen sorgen für amüsante Gags, die dem Geschehen ein dringend nötiges und damit willkommenes Comicflair totaler Absurdität zwischen Gewalt und Humor verleihen. Eine satirische Gesamtsituation wird damit zwar nicht erreicht, aber auch wohl kaum angestrebt.

Als B - Actionfilm selber explodiert sicherlich genug und dann auch in befriedigender Qualität, aber Exzesse finden hier auch nicht statt; den Abschuss des Diktators in expliziter Teufelskreis Alpha Manier mal ausgenommen. Die Detonationen sehen gut aus; die Shootouts sparen zwar nicht mit dem Bodycount, aber halten den Blutzoll recht gering und sind auch dank mangelnder ästhetischer Forderungen nicht wirklich herausragend inszeniert. Zudem gibt es nur die üblichen drei action pieces, wobei sich das Finale - zu dem sie nur zu Zweit gegen Bosavis gesamte Mannschaft antreten - alle Mühe gibt, nicht ganz wie Butch Cassidy und Sundance Kid auszusehen.
Obwohl hier wie dort der Film natürlich auch vor allem durch die Chemie seiner Darsteller lebt, wobei sowohl Weller als auch Hayes gut ausgewählt worden und genug Spielfreude mitbringen.
Jetzt hätte nur handwerklich mehr als Durchschnitt abgeliefert werden müssen und die Geschichte etwas spritziger sein.

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