„Die purpurnen Flüsse“ – ein Film, zu dem man meistens zwei negative Kommantare zu hören bekommt. Der eine betrifft das Ende, und der andere die Logiklöcher oder die Undurchschaubarkeit des Films, weil er zu kompliziert sei. Nun gut, das sind zwei Punkte, die den Film daran hindern ein Meisterwerk zu sein.
"Die purpurnen Flüsse" ist einer der Filme, die ich mir immer wieder anschauen kann, weil er jedes Mal aufs Neue spannend ist, obwohl ich schon genau weiß, was geschehen wird. Es ist die Spannung, die durch die Bilder, die düstere, nebelverhangene, Alpenatmosphäre und den Score erzeugt wird, und nicht durch das "Was-wird-wohl-als-nächstes-geschehen"-Spannungserzeugungs-Prinzip.
Filme die darauf bauen, die sieht man sich einmal an, und beim nächsten Mal, will beim besten Willen keine Spannung mehr aufkommen. Nicht so bei diesem Film! Was vor allem auch an der genialen Kameraführung und an der perfekten Ausleuchtung liegt.
Und es sind auch die schauspielerischen Glanzleistungen der beiden Hauptdarsteller Jean Reno und Vincent Cassel die einen fesseln. Was die beiden hier bieten, vor allem als sie das erste Mal aufeinander treffen, ist wirklich erstklassig! Meiner Meinung nach die besten Leistungen von beiden überhaupt. Ich finde Reno hier sogar besser als in Léon- der Profi.
Mal ehrlich, das Ende, die Auflösung ist enttäuschend, und man denkt sich: Da habe ich gerade so einen wahnsinnig guten, spannenden Film gesehen, und dann macht das Ende mir ein perfektes Filmvergnügen zu Nichte. Aber was solls, darüber sehe ich gerne hinweg, denn alles andere stimmt und könnte besser nicht sein!
"Die purpurnen Flüsse" ist ein Film zum mehrmals schauen, und das nicht allein der komplizierten Story wegen.