Jean Reno und Vincent Cassel jagen einen Serienkiller in den französischen Alpen.
Story:
In der Nähe einer kleinen Elite-Universität in den französischen Alpen wird eine grausam entstellte Leiche gefunden. Die Polizeilegende bzw der Kommissar Pierre Niemans (Jean Reno) wird zu dem Fall hinzugezogen. Bald stösst er auf weitere Tote. Die Spur führt ihn zur Universität, deren Mitglieder seit Jahren untereinander heiraten und miteinander leben. Mehrere 100 Kilometer entfernt führt der junge Kommissar Kerkerian (Vincent Cassell) eine Untersuchung bei einer Grabschändung eines kleinen Mädchens durch. Die Indizien führen ihn nach Guernon, dort wo gerade Niemans ermittelt. Beide treffen auf einen unheimlichen Serienkiller, der immer wieder geschickt Indizien hinterlässt. Da stoßen sie auf ein unglaubliches Geheimnis.......
Wow, die spannende Story ist fast über jeden Zweifel erhaben. Anfangs wird ein Mord als Aufhänger inklusive einer Obduktion serviert. Danach werden dann erst mal die beiden Hauptfiguren vorgestellt. Dies geschieht mittels zweier Handlungsstränge die in Guernon zusammengeführt werden. Darauf folgt dann eine spannend Jagd nach dem Killer der in einem finalen Showdown in den Bergen, mitten im Schnee, endet. Erwähnenswert sind auch die witzigen Dialoge zwischen dem wortkargen Jean Reno und dem ungestümen Vincent Cassell.
Musik:
Drängt sich nicht in den Vordergrund, ist aber den gesamten Film über sehr stimmungsvoll und untermalt die unheimliche Umgebung in den französischen Alpen sehr gut. Auffallend war die Streetfightermusik, als Kerkerian sich mit den Skinheads geprügelt hat. Ein Wahnsinnssound zu einem geilen Kampf, sofern man dabei die Boxen aufdreht. Hörte sich extrem genial an, da die Sprüche aus dem Game auf den Kampf abgestimmt sind. Auch die Musik bei Kerkerians Vorstellung ist gut gewählt, so bekommt man gleich den richtigen Eindruck von ihm. :-)
Atmosphäre:
Zum einen überzeugen die klasse Naturaufnahmen im Film. Mit der passenden Musik erzeugt der Film eine unheimliche Atmosphäre. Speziell die Szenen bei Nacht im Regen, im Kloster oder im Gletscher sind gut. Die beiden Kommissare könnten unterschiedlicher nicht sein, so dass der Film auch Einflüsse eines Buddy Movies mitbekommt. Vor allem Kerkerians lockere Sprüche und Aktionen ala Autoklau sind witzig inszeniert, so dass auch der Humor nicht zu kurz kommt. Für ein paar blutige Einlagen wird zwar auch gesorgt, allerdings werden die nicht explizit dargestellt. Das hätte den Film aber eh nicht gut getan. Weiter bietet der Film Martial Arts Szenen und eine spannende Verfolgungsjagd die sich alle problemlos in den Film einfügen und sich mit der Jagd nach dem Killer ergänzen. Und was darf bei so einem Film nicht fehlen? Genau, eine attraktive mysteriöse Frau, die den Zuschauer ein wenig sabbern lässt. Viel gibt es somit bei dem Film eigentlich nicht zu bemängeln. Kassovitz mixt aus den vielen verschiedenen Elementen einen spannend Thriller. Leider ist das Ende zu hanebüchen und einfallslos geraten. Der aufmerksame Zuschauer wird allerdings gleich beim ersten Mal feststellen, das die Identität des Killers recht eingeschränkt ist. Es werden leider zu wenig brauchbare Charaktere vorgestellt. Das Gewicht liegt dort eindeutig bei den Kommissaren. In meinen Augen überwiegen insgesamt aber eindeutig die positiven Aspekte.
Schauspieler:
Jean Renos Darstellung des Kommissar Pierre Niemans erinnert an alte „Leon“ Zeiten. Mit immenser Ruhe und sehr wortkarg spielt er den erfahrenen Polizisten der schon scheinbar alles gesehen hat. Auch die Unbeholfenheit bei seinen Gefühlen gegenüber Fanny sind klasse gespielt. Wie üblich ist Reno ein unscheinbarer Riese mit Wahnsinnsausstrahlung, die nicht jeder Schauspieler hat.
Vincent Cassell spielt Kommissar Kerkerian. Er ist der junge, aufmüpfige Gegensatz zum ruhigen Reno, der aber neben ihm bestehen kann. Mit viel Witz und coolen Sprüchen stapft er neben Reno durch den Film und ergänzt sich mit ihm prima. Zusammen sind sie ein unschlagbares Gespann in dem Film. Leider lassen sie so aber auch kaum Platz für andere Figuren.
Fazit:
Kassovitz mixte hier einen Gruselthriller der Extraklasse: Eine spannende Story, 2 tolle Darsteller und eine geniale Atmosphäre lassen diesen Film in die obersten Regionen des französischen Films vordringen. Nur über die dämliche Auflösung am Ende wird man sich ärgern.