Die Gruft (1987)

Nachdem eine Gruppe Jugendlicher ein paar Lebensmittel aus einem Laden mitgehen haben lassen, flüchten sie vor der Polizei in ihrem Wagen in den nahe gelegenen Wald. Dort wollen sie einstweilen ein paar Tage verbringen und haben deswegen auch gleich ihre Schlafsäcke mitgenommen. Nachdem sie am Fluss mit dem Auto stecken geblieben sind, geht die Gruppe zu Fuß weiter und stößt auf ein altes Gasthaus, mit sonderbaren Figuren drin. Vom unheimlichen Wirt erfahren sie von einem großen Schatz, den derjenige bekommen soll, der es schafft, die Nacht lebend aus der unterirdischen Gruft zu entkommen. So nehmen sie die Herausforderung an und steigen des Nachts hinunter in das alte Gewölbe, auch "der Warteraum zur Hölle" genannt. Dort stoßen sie auf jede Menge Zombies und lebender Skelette. Eine Nacht des Schreckens beginnt für die 5 Teenager- wer wird die Gruft wieder lebend verlassen?
Due Gruft ist ein recht preiswert für das italienischen Fernsehen produzierter Zombiegrusler. Diese Tatsache kombiniert mit einem FSK 16 Deckel sollte jeden, der auf Blut und Gedärm in Horrorfilmen aus bella Italia wartet, eigentlich erfolgreich abgeschreckt haben. Von beidem ist in diesem Genrebeitrag nämlich auch absolut nada vorhanden. Die Astro DVD brüstet sich zwar, den Streifen erstmals uncut in voller Länge zu präsentieren, jedoch wurde der Film lediglich um einige belanglose Dialogpassagen im Vergleich zu vorherigen Fassungen ergänzt, die sowohl Handlung als Spannung keinen Millimeter weiter bringen.
Dirigiert wird das ganze vom Filius des Althorrormeisters Mario Bava, Lamberto, der zwar schon auf Erfahrungen mit Untoten auf der Leinwand hatte, dem aber für dieses Projekt Grenzen gezogen wurden um das ganze eben via TV auf die italienische Öffentlichkeit los zu lassen. Die Story selber ist dann eher altbacken auf Spukhausniveau. Fünf junge Tunichgute müssen die Nacht an einem unheimlichen Ort verbringen und bekommen dafür eine Belohnung, solche Geschichten sind spätestens seit den 60ern nicht mehr originell. Zudem wurde als Hauptchargen fünf ziemlich untalentierte Dumpfbacken gecastet, die maximal irgendwann mal mit dem Auto an einer Schauspielschule vorbeigefahren sind.
Andererseits gibt es auch einige gelungene Sachen an dem Projekt. Bei der Hatz durch die unterirdischen Katakomben ist mancher gelungene Gag dabei, wie beispielweise der Busengrabscher Zombie, oder das Abendessen der untoten Freak Familie stilecht mit Kiss T-Shirt, eigentlich fehlt nur noch eine Neuinterpretation des Thriller Videos. Die Kulissen wurden ansprechend atmosphärisch hergestellt, man merkt zwar deutlich das die Teenies oft durch dasselbe Set stolpern, aber es fällt nicht unangenehm auf. Auch die Monstermasken sind akzeptabel, kein Grund zur Klage hier.
Die Gruft ist ein ziemlich zahmer Zombiefilm und geht eher in Richtung nett, harmlos und hin und wieder lustig. Ernst nehmen sollte man das Geschehen natürlich zu keiner Sekunde. Leider ist das Ende ziemlich mißlungen und der Film stopt reichlich abrupt, aber sonst kann die Gruft zeitweilig recht gur unterhalten, große Längen treten keine auf, irgendwas passiert eigentlich immer und sei es noch so deppert. Im ganzen Film stirbt dabei nicht eine Person, also wer auf Fulcieske Schmoddereien steht sollte den Streifen tunlichst meiden. Kann man sich insgesamt ansehen.
6/10