"Wer bist du?"
"Ich bin Goth!"
"Ja, das sind wir auch. Aber wie ist dein Name!"
"Ich bin DIE Goth!"
Dieser kurze Dialog veranschaulicht um was es in "Goth" geht (als wenn der Film tatsächlich eine Handlung hätte).
"Goth" (Phoebe Dollar) ist ein durchgeknalltes Gothic-Mädel, das mit einem Gothic-Pärchen seine Runden zieht und jede Menge Ärger veranstaltet. Drogen, Sex und Sadismus sind die zentralen Elemente in diesem Film. Eine durchgehende Logik sucht man vergebens.
Zuallererst ist da mal die Bildqualität, welche einer Amateur-Videokamera aus Anfang der 90iger Jahre gleicht. Sogar brasilianische Telenovelas sind da besser drauf.
Die Dialoge sind ebenfalls unsinnig und das Hauptaugenmerk wird auf brutale Späße der Titelfigur gelegt. Da wird zB einer etwas beleibteren, nackten, blonden Prostituierten in Gegenwart ihres Freiers (der um ihr Leben bettelt) das Wort "Goth" auf die Brust geschnitten und Boone - der männliche Part des Gothic-Pärchens - muss vor den Augen von "Goth", seiner Freundin Chrissy und den anwesenden Girls eine wiederum etwas beleibtes Freudenmädchen besteigen (einfach ekelhaft!).
Vermutlich ist das mit den dickleibigen Mädels ein Fetisch des Regisseurs gewesen, oder es ließen sich keine anderen Statistinnen dafür auftreiben.
Ein Teil des Films findet auf der Ladefläche eines Gothic-mässig hergerichteten Lieferwagen statt, in dem "Goth" wohnt. Weder erfährt man wer den Wagen lenkt, noch wie zum Teufel das Verhältnis des großen Raumens zu dem kleinen Lieferwagen passen soll.
Es wird fröhlich Unsinn getrieben, unschuldigen Menschen Leid angetan und die übermenschlichen Kräfte von Goth" lassen sogar einen abgebrühten Muskelmann in die Knie gehen. Es wird nie erklärt, was "Goth" eigentlich für eine Art von Lebewesen ist. Sie ist weder der Teufel, noch ein Alien, aber böse ist sie - und das ganz prächtig.
Wenn die reichlich eingestreuten Gewalteinlagen nicht wären, wäre der Film ohnehin nicht anzusehen. Einzig Phoebe Dollar reißt diese morbide Produktion noch irgendwie heraus, obwohl ich der Ansicht bin, dass sie ihr schauspielerisches Talent in solchen Low-Budget-Produktionen wahrlich verschwendet.
Zum Schluss gibt es dann noch ein kleines Massaker (inklusive einer toten, blonden, nackten Stripperin).
Wirklich nur was für Gothic-Freaks. 2/10 Punkten (und die zwei Punkte gibt´s nur wegen Phoebe Dollar!!)