Review

Cop Ray ist seit Jahren hinter dem Gangster Dick her, der auch seine Jugendliebe Lina geheiratet und drogensüchtig gemacht hat. Er folgt ihm von den Philippinen nach HK, nur um dort mit den lokalen Grössen Henry Lai [ Tai Chi Wai ] und Lam Sei Hoi [ Lo Lieh ] konfrontiert zu werden, die aus Habgier einen Krieg untereinander anfangen. Zum Glück ist bei Lai die Undercoverpolizistin Chan Heung Lan [ Yukari Oshima ] eingeschleusst, die ihm ebenso wie der Filmstar-inspirierte Jimmy [ Benny Ko Chun Kit ] tatkräftig unterstützt...

Power Connection gehört mangels wirklicher Distribution zu den unbekannteren Yukari Oshima Werken und kann das ruhig bleiben; man bekommt zwar seinen – im Kontext gesehen – wie üblich passablen C – Action Film abgeliefert, aber nicht mehr. Eher noch weniger, hat der Film doch gleich an mehreren Stellen seinen Schwachpunkt und kann das nicht wirklich über die Actionebene wieder aufholen.
Ärgern tut vor allem alles, womit man die arg notdürftige Geschichte aufgefüllt hat; der Autor bekommt es noch nicht einmal hin, eine anständige Standardstory trotz durchaus entsprechender Elemente auf ganze 85min auszudehnen und verlegt sich stattdessen auf Wiederholungen des ewiggleichen Prinzips. Derartig repetiert würde der Film an nur einem Drehort im Kreise verlaufen; so dass man eine unsinnige Verlagerung von Philippinen nach HK und wieder zurück mit einbaut, die wohl den Anschein von Fortgang erwirken soll.

Die Grundszene, auf der der Film aufbaut ist folgende: Die Abwicklung eines Geschäftsdeals zwischen zwei Gaunerorganisationen findet statt. Entweder ein getarnter oder ein sich zu erkennen gebender Polizist sprengt die Veranstaltung, erschiesst dabei die Schergen und jagt dann ergebnislos dem Anführer hinterher.
Entsprechende Umformulierung der Tautologien findet durch Austausch des Objektes [ mal Drogen, mal Waffen ], der aktiven [ mehrere Gesetzeshüter ] und passiven Subjekte [ deswegen drei Gangsterbosse ] und der Location statt. Dabei kürzt sich natürlich alles weg; sind die Abweichungen mehr als gering und bringen keine Abwechslungen herein.

Alles andere im Drehbuch ist bloss ein Anakoluth. Die Narration ist nur mit Interpretation vollständig; neu hereinbrechende Nebenplots werden nach zwei Minuten schon wieder abgeschnitten. Erstaunlich ist dabei, dass die entstandene Folgewidrigkeit und die störende Beziehung der Glieder gar nicht weiter beachtet wird; man denkt sich nicht einmal ein Handlungsalibi aus:
Ein Einzelkämpfer [ Robert Mak ] stört einen Deal zwischen Kriminellen – logisch -, liefert sich dabei eine Schiesserei mit der ebenso anwesenden Chan und stirbt dann in ihren Armen; nicht ohne vorher noch zu erwähnen, dass er von ihrem Vater geschickt wurde.
Ein Vater wurde nicht vorgestellt. Sollte es der sie überwachende Inspektor sein? Der auch nur wenig im Bild war. Wozu wurde er geschickt? Wer war er überhaupt?
Interessiert alles nicht; wurde wahrscheinlich als rhetorische Frage entwickelt und erfüllt diese Aufgabe dann mit Bravour.

Der Umstieg von einer Plotkonstruktion auf eine andere funktioniert wegen der Bereitstellung von genügend ähnlichen Figuren dann gar nicht so übel; allerdings wird nicht beachtet, dass die Besetzung selber ein mächtiger Abtörner ist.
Die wenigen bekannten Gesichter – der Film ist selbst in dem Genre unterdurchschnittlich populär besetzt – haben wenig und kaum was zu tun. Regisseur Phillip Ko stirbt recht früh, wofür man in dem Moment aber auch dankbar ist. Lo Lieh sieht man 2-3 mal und dann nie wieder. Oshima selber ist erfreulicherweise häufig auf der Bildfläche, und wenn es nur in stock footage aus Story of a Gun ist; den kennt eh keiner. [Deadly China Dolls wird übrigens auch benutzt].
Tai Chi Wai spielt noch ganz angenehm. Der Rest ist mit Fillipinos bestückt, die einfach nur schauderhaft und ungeniessbar sind; Edu Manzano war sich anscheinend zu schade für und wirkt im direkten Vergleich dazu wie ein Schauspielgott. Benny Ko passt sich dem an und gibt hier den Obergoof.

Sowieso sind die vermeintlich lustigen Szenen hierbei recht hoch gehalten; da wird Imagination und Realität bei dem Besuch eines Filmsets vermischt, in Kuhdung gefasst und die Crew vermöbelt. Humor, Drama und Gewalt agieren in Disharmonie nebeneinander und sogar gleichzeitig, als wäre Wong Jing am Werk; dementsprechend laute Misstöne sind absichtlich oder unabsichtlich in grosser Anzahl über die Laufzeit verstreut. Das erfasst auch die Action; die ansonsten mengenmäßig relativ stattlich gehalten ist, aber auch von Ko schon besser inszeniert wurde. Bezüglich der Gewalt anfangs recht feige kann die Choreographie selber nur selten einen ausreichenden Wirkungsgrad erklimmen; aber dann ist ja noch der Rest drumrum.

Oshima – Fans werden ganz gut bedient, aber für alle anderen ist das nichts.

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