Verstörendes Psychogramm eines schlaflosen Menschen
Trevor Reznik hat seit einem Jahr nicht mehr geschlafen. Neben den psychischen Folgen dieses Schlafmangels hat er Gewicht verloren und sieht nun aus wie ein Skelett. Seltsame Dinge geschehen um ihn herum, und auch an seiner Arbeitsstelle, in einer Maschinenfabrik, passieren schreckliche und unerklärliche Dinge. Trevor sucht Hilfe bei einer Prostituierten, doch trotz deren Bereitschaft, Trevor bei sich aufzunehmen, zerfällt sein gesamtes Leben. Als er sich daranmacht, die Vorgänge aufzudecken, wird er mit einem Unfall aus seiner Vergangenheit konfrontiert – und kann nun eingestehen, daß die Gründe für seine Schlaflosigkeit und die irritierenden Ereignisse allein in seiner Psyche liegen. Am Ende...ist das Tagwerk wohl getan, kommt der Schlaf von selbst heran.
Immer mal wieder kommen auch aus den großen Filmstudios kleine Perlen ans Tageslicht, die so gar nicht ins konventionelle Hollywoodkino passen. So eine Perle ist auch der „Machinist“, der nicht nur allein von der Bereitschaft des Darstellers Christian Bale lebt, sich völlig in die Rolle des Reznik hineinzuversetzen. Dennoch ist es gerade sein Erscheinungsbild, welches sich nachhaltig ins Gedächtnis des Betrachters einprägt. Bale hat für diesen Film sehr viele Kilos abgenommen und sieht in der Tat aus wie eine wandelnde Leiche. Dazu noch schleppende Sprache und ein verstörter Gesichtsausdruck – ein hohes Beispiel von Schauspielkunst und der Bereitschaft, Grenzen zu überschreiten. Klar, daß daneben die anderen Darsteller verblassen.
Aber auch sonst ist der Film gelungen – die düstere Optik, Farbfilter, verwaschene Bilder, all das macht das Geschehen auch für den Zuseher zusehends unangenehm, da man sich immer mehr mit der Hauptperson identifizieren kann und deren Schicksal nachvollziehbar geschildert wird. Der Film ist nicht schön, es spielen keine freundlichen Menschen mit, denn die wenigen Personen, die Trevor wohlgesonnen sind, existieren zum Teil gar nicht...auch ein konventionelles Happy-End wird uns verweigert, und all diese Dinge sind ein Beweis dafür, daß man den kleineren Filmen, die ohne großen Werbeaufwand auskommen müssen, immer eine Chance geben sollte. Wer das tut, wird meist nicht enttäuscht – so auch hier. 8/10