Aus drei grundverschiedenen filmischen Ebenen springt The Association schon vor den eigentlichen Titeln und dem Beginn der Handlung selbst entgegen, wie ein grell geschminktes Erschießungskommando. Als eine wirre, doch faszinierend eigenständige und zum Leben erweckte Materialcollage stellt sich die Golden Harvest Produktion dar, ein unregelmäßiger Durchgang mit jeweils unverwechselbarer, auf den Punkt gebrachter Note, pendelnd zwischen einem Werk des schlechten Geschmacks und der um die Überspanntheit wissenden und damit auch verständigen Besonderheit. Ein Funkenregen unterschiedlicher Assoziationen, deren jeweilige Unwirklichkeit und der Tenor scheinbar zufälliger Dissonanzen mit maßgeblich für den Effekt des Filmes ist.
Die Prägung liegt dabei im Detail, in der Umsetzung der Geschichte über Korruption in der Polizei, der Aufdeckung eines Mordfalles und der Wiedergutmachung einer zu Unrecht gesühnten Tat. Die Erzählung eher konsterniert, mit schimärischen Sprüngen von einem Sachverhalt zum nächsten, die zwar nicht wirklich unkompliziert zu durchschauen sind, aber eine disziplin- oder auch sorglose Verkettung miteinander eingehen, und die verbleibenden Argumentationslücken mit den bewährten, eigentlich leicht erlern- und auch leicht durchschaubaren Mitteln von Sex und Gewalt zu lösen verstehen. Die Arroganz abenteuerlich-unbekümmerter Herkunft:
Detective Wang [ seltsame Type mit starrem Blick: Byong Yu ] und seine Kollegen Tiger [ Sammo Hung ] und Darren [ Yam Ho ] werden bei der Verfolgung Verdächtiger von den Mannen von Major Choi Bo-chung [ Zhao Lei ] drangsaliert, die ihren höheren Status in der Hierarchie und ihren dünkelhaften Gemeinschaftsgeist gegenüber dem von Grund auf anständigen Polizisten durchsetzen wollen. Nach einem kurzen Schlagabtausch mit des Majors Hauptschergen [ Whang In-shik & Wilson Tong ] gelangt Wang über die Festgenommenen, einer geplünderten, noch minderjährigen Toten in der Hintergasse und den Hinweisen ihrer Eltern in eine nach außen hin als Sozialfürsorge tarnende Vereinigung, in deren Hallen zu Sektenritualen Abtreibung heranwachsender Frauen vorgenommen werden. Nur unweit davon entfernt findet der von seinem Vorgesetzten Captain San [ Chiang Nan ] drangsalierte Wang zudem die Quelle der moralischen Verschmutzung, einen geheimen Sexclub für die Oberen der Gesellschaft. Um ihn an weiteren Ermittlungen zu hindern, wird er allerdings von dem Fall abgezogen und auf die Räuberbande von Chu Yang-kuai [ Gam Kei-chu ] angesetzt, die die schwer reiche Witwe Lo [ Tanny Tien ] ihrer Goldbarren wegen überfallen wollen.
Was die eine Angelegenheit unter Vielen mit den Anderen zu tun hat, oder auch nicht, erklärt der koreanische Jeng Cheong-woh, frisch von The Skyhawk mit der richtigen Empfehlung geadelter Regisseur und Co-Autor in einer Abfolge von diversen Anleihen, ihrer Darstellung und den entsprechenden Ausdrucksmöglichkeiten. Dabei wird der Standpunkt eines vernünftigen Betrachters zugunsten des taumelnden Pathos der Einzigartigkeit und seiner vitalen Impressionen von Beginn an aufgegeben, strömt gleich die erste, aber auch nahezu die einzige Szene dieser Art ein irreales, zwischen Theater und Comic befindliches Flair mit sichtlichen Studiohintergrund und gleichzeitig übertriebenen und einseitigen Farben aus. Darauf folgend befindet man sich als Zuschauer prompt in der aktuellen Ära der run-of-the-mill Filme, Martial Arts in der preisgünstigen Natur, wenig beliebt, aber viel genutzt. Das dort physisch aktive Trainingspaar, bestehend aus Wang und Freundin Fan Ying [ Angela Mao ], zeigt ihre innige Liebe Sekunden später in einer inszenatorischen Verbindung von Sentimentalität, Spaziergänge am Strand, Fange und Hasche im Blumenfeld, Romanzen in der Tonspur inklusive; um dann doch die befreiende Verwandlung in ein sleazefest einzugehen.
Ursprünglich und schon allein stehend für sich starke Komponente suggestiver Erzählkunst, die ehe der Akzent ausgeklungen und deren Resonanz in das Bewusstsein eingedrungen ist, schon unvermittelt wieder abgebrochen werden. In frevelhafter, aber auch virtuoser fast cash, no credit Anwendung werden die Genres verändert, rücken andere Vorgänge in den Vordergrund wollüstiger Gemütsart, nur zusammengehalten durch den konkreten Bezugspunkt des Polizisten, einer stetig versteckten Aggression in den Bildern und ungedämpfter, sichtlich pseudohafter Exploitation. [Paarungstänzen im durchsichtigen Gewand, nächtliche aufgeladende Fantasien, lesbisches Entertainment mit wobenden Brüsten und nach Liebkosung suchenden Zungen, gerne in extremer Großaufnahme]. Letztlich folgt man den leitmotivischen Hinweisen allgegenwärtiger staatlicher Ausbeutung, ob mit dem Kauf körperlicher Liebe, der Misswirtschaft von Bestechung, Vorteilsnahme und Sippschaft oder ganz allgemeinem Lug und Betrug, allerdings fern jeden kritischen Denkens oder anderer moralischer Bevormundung.
Die erwartete chop socky Action selber bleibt in diesem Image aus Das Geheimnis der grünen Stecknadel, Stoner und Schlüsselloch-Report ein wenig zurück und steigert sich gerade nicht in die gleichen eskapistischen Phasen herein, liefert bis auf den zusätzlich auch fehlenden Showdown dennoch all die bekannten Heroisierungsklischees vom erprobten Draufgänger ab. In angesichts vom Drehteam überraschend kurzen und gleichfalls paradox integrierten, wenn dann auch erfreulich raubeinigen Zwischenstücken; in denen zeitlupenverstärkt schon mal die Brille der Gegner aus der Fassung oder sich mit jeweilig unerschütterlicher Überlegenheit durch ganze Weinkeller mit entsprechendem Materialschaden geprügelt wird.