Shoichi Okawa [ Andrew Lin ] vertritt seinen kranken Vater in Geschäftsangelegenheiten und muss deswegen auch dessen Schulden übernehmen. Als bereits die Firma abgetreten ist und der Vater Selbstmord begangen hat, wendet sich Shoichi an seinen Gläubiger und bietet ihm einen Deal an: Man stellt ihm Ausrüstung, Männer und finanzielle Mittel bereit, um einen chinesischen Nationalschatz in den Wäldern Phillipinens zu bergen, der seit dem 2ten Weltkrieg verschollen ist; dieser wird dann 50/50 aufgeteilt. Dem Vorschlag wird zugestimmt...
Der Film hat die seltene Gabe, nicht nur ein gutes Jahrzehnt verzögert zu erscheinen, sondern auch praktisch so auszusehen. Das Spät 80er Jahre Feeling war in neueren Produktionen wohl selten so stark vertreten wie hier, etwas bieder und fast schon provinziell ist die Atmosphäre. Praktisch jedes Detail atmet einen Hauch der Hochzeit des Girls with Guns Genres; selbst die Besetzung mit Yukari Oshima, Max Mok, Michael Chow und Karel Wong passt sich dem an.
Ansonsten hat die New Treasure Films Co. Produktion ein gemässigtes Budget hinter sich, dass für die damaligen Verhältnisse der B – Filmen sicher noch recht anständig war; der Film selbst lief auch einige Tage im Kino.
Sichtliche Schwächen hat das Werk von Debütantin Lo Bo Saan [ Assistent Director bei Twin Dragons, All’s Well End’s Well 97, Feel 100% ] vor allem am Anfang. Die Exposition stellt die verschiedenen Parteien und deren Teilnehmer für die Schatzsuche zusammen und vor; und zieht sich so eine Weile mit seinem Panoptikum an durchschaubaren Figuren hin. Dabei ist die Struktur ähnlich wie im Katastrophenfilm sehr stark auf den Aufbau gerichtet; der Erzählapparat wird erst mühsam errichtet, um es dann am Ende krachen zu lassen.
Verbinden tut man die Einleitung mit der vorherigen Suche nach den zwei Hälften der Schatzkarte und einer erklärenden Rückblende, wobei aber trotz einiger Actioneinlagen nie ein wirkliches Tempo, geschweige denn ein gutes Gefühl beim Betrachten aufkommt.
Die Szenen wirken gestelzt und deswegen nicht überzeugend. Trotz oder auch wegen ständiger räumlicher Sprünge von Japan über China nach HK und Phillipinen passt und entwickelt sich wenig; die Aufzählung der Einfälle hält sich in Grenzen.
Ausserdem liegt hierbei das Hauptaugenmerk noch auf der chinesischen Polizistin und gerierten Kungfu Expertin Wang Chin [ Annie Wu ], die als Nichte eines ehemaligen Kriegsteilnehmers zuerst privat und dann beruflich in die Angelegenheit reingezogen wird.
Nach geschlagenen 40min befindet man sich endlich im Dschungel, die jetzige Locationkonzentration fördert den späteren linear-grafischen Hybrid aus Kleinkriegsfilm und Trashklopper und läuft damit wesentlich besser als die vorherige Soapansammlung von Nebenhandlungen.
Der Plot wird nun einfach gestrickt und die Ästhetik weiterhin konventionell, aber tödliche Nebelschwaden, Dschungelfallen, zwei einheimische Stämme [ am roten bzw. blauen Stirnband zu unterscheiden ] und Abseilaktionen stellen sich als ostentative Details in die Erzählung und sorgen so für genug Kurzweil und Aufheiterung.
Die Action selber ist sporadisch und hält sich bis zum Showdown etwas zurück; dort werden in verschiedenen parallelen Finalen die Fronten geklärt.
Die Choreographie von Siu Tak Foo lernt mit der Laufzeit dazu und wird später auch etwas blutiger; der [ geklaute ] Score treibt die entsprechenden Szenen manierlich vorwärts.
Von den Darstellern scheint als Einziger Michael Chow das Humorpotential erkannt zu haben und verhält sich dementsprechend; seine komischen Brüche fallen zwischen unwirklich schlechten anderen Episoden aber nicht negativ heraus. Gerade weil der Film sich ernst nimmt, ist er eine Quelle zuverlässiger Komik; wodurch zumindest Charme verliehen wird.