Roger Corman produzierte (bislang) über 400 Filme. Dass es dabei zu Wiederholungen oder gar Plagiaten kommt, bleibt nicht aus. Zum einen bedient sich der Streifen bei Cormans „Die Letzten Sieben“, noch deutlicher klaut er von Ridley Scotts „Alien“. Die Monsterverkleidung stieß immerhin auf Anklang, denn nachfolgend wurde sie gleich mehrfach recycelt.
Aufgrund einer Seuche ist die Menschheit zu 99 Prozent Geschichte. Einige Überlebende um Hal (George Kennedy) und David (Andrew Stevens) hausen in der Mojave-Wüste in einem unterirdischen Forschungsbunker. Bei einem seltenen Landgang entdeckt man eine Schwangere, aus der kurz darauf ein Mutant ausbricht und Jagd auf die Anwesenden macht…
Der Streifen wurde innerhalb von 18 Tagen gedreht, was hinsichtlich des allgegenwärtigen Minimalismus kaum wundert. Nur wenige Szenen spielen sich in der Wüste ab, die Räumlichkeiten im Bunker nebst Schächten fallen überschaubar aus und die Figurenkonstellation von hauptsächlich sechs Leuten plus Pitbull Butch ist ebenfalls übersichtlich.
Anfangs setzt die Bedrohung ausschließlich auf die Akustik und es benötigt 25 Minuten, bis Teile einer Pranke zu sehen sind. Erst im letzten Drittel ist die Kreatur recht präsent, wobei nicht klar wird, warum sie Gargoyle genannt wird, denn im Gegensatz zum klassischen Fabelwesen fehlen die Flügel komplett. Eher wirkt das Monster wie ein überdimensionaler Leguan auf zwei Beinen, was sich natürlich aus dem klobigen Latexkostüm ergibt. Im finalen Akt kann man einige Male die Augen des bemitleidenswerten Darstellers sehen, was der Angelegenheit merklich den Schrecken raubt.
Zwischen 1990 und 2015 befand sich der Streifen auf dem Index, was angesichts der wenigen Gewalteinlagen und einigen Blutfontänen maßlos übertrieben anmutet. Mal abgesehen von der etwas brachialen Geburt der Kreatur gibt es ein paar Fleischwunden und einen offenen Brustkorb, was mittels überzeugendem Make-up ansehnlich ausgefallen ist.
Spannend gerät die Angelegenheit nur selten, obgleich Kamera und Schnitt solide arbeiten und bei Verfolgungen innerhalb enger Räumlichkeiten noch recht viel aus der Szenerie herausholen. Das mag auch an den unzureichenden Figurenzeichnungen liegen, denn die Charaktere laden kaum zum Mitfiebern ein und auch der Score klingt nicht sonderlich bemüht.
Darstellerisch ist wenig anzukreiden, allerdings wirkt George Kennedy kaum motiviert und wertet die Chose nicht nennenswert auf.
Letztlich mangelt es an speziellen Kniffen, an Überraschungen, die der Geschichte womöglich etwas mehr Reiz verliehen hätten. Ein gewisser Billig-Charme haftet dem Werk zwar an, doch es bleibt komplett austauschbar und unterhält über die Laufzeit von 88 Minuten erst im letzten Drittel einigermaßen.
4,5 von 10