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Die Menschheit ist, mal wieder, stark dezimiert. Schuld daran ist diesmal jedoch kein Atomkrieg, sondern ein Virus, der unzählige Menschen dahingerafft hat. Immerhin gibt es noch Überlebende der (von Menschenhand geschaffenen) Seuche, wie z. B. einige Forscher, die in einem unterirdischen Laborkomplex in der Mojave Wüste vom todbringenden Mikroorganismus verschont geblieben sind. An der Oberfläche wüten Mutanten, sogenannte Gargoyles, die nur darauf warten, die Wissenschaftler zwischen ihre mit scharfen Krallen bestückten Griffel zu bekommen. Umso überraschter sind die Forscher, als sie bei einem Erkundungsgang eine Überlebende aufgreifen, die nicht nur gesund zu sein scheint, sondern auch noch schwanger ist. Karen (Yvonne Saa) ist über das nahende Mutterglück wenig erfreut, hüllt sich aber über ihre Gründe in Schweigen. Als unsere Protagonisten Hal (George Kennedy), David (Andrew Stevens), Sue (Starr Andreeff), Linda (Terri Treas), Andre (John Lafayette) und Neil (Tommy Hinkley) merken, daß mit der Schwangerschaft etwas ganz und gar nicht stimmt, ist es bereits zu spät: ein flinkes Mutantenbaby platzt effektvoll aus Karens Bauch, saust wie von der Tarantel gestochen durch den Raum und entschwindet in einen Lüftungsschacht. Und bevor sich unsere sechs Helden von der bösen Überraschung erholen können, hat sich die kleine, potthäßliche Kreatur in ein großes, potthäßliches Monster verwandelt, das wütend durch die diversen Korridore und Schächte tobt.
Ob jetzt der innovative Plot, die oscarreifen Darstellerleistungen, das beeindruckende, nie zuvor gesehene Monster oder die atemberaubende Spannungskurve hauptverantwortlich für das Gelingen dieses intelligenten Schockers sind, sei dahingestellt. Wahrscheinlich ist es einfach die perfekte Mischung, die die Genialität und Qualität von The Terror Within ausmacht. Okay, Schluß mit dem bitterbösen Sarkasmus, ich bekenne mich schuldig, denn gut ist an dieser Roger Corman-Produktion kaum etwas. Wieso der erfolgreiche Produzent 1988 dachte, es sei Zeit für eine x-te Alien-Variante, bleibt sein Geheimnis. Obwohl es fast schon zu freundlich ist, von einer Variation zu sprechen, so dreist wie hier von Ridley Scotts Klassiker geklaut wurde. Apropos geklaut: für das Creature Design bediente man sich bei Clive Barkers Hellraiser, und so ist der Gargoyle ein hautloses Monstrum voller freiliegender Muskeln und Sehnen, eingebettet in rohes Fleisch, das allerdings zu keiner Zeit verbergen kann, was es nun mal ist: ein Mann in einem billigen Gummianzug. Und auch sonst hat The Terror Within nicht wirklich viel zu bieten (selbst der T&A-Faktor liegt bei null), ist aber immerhin solide genug gemacht, um als anspruchsloses Videothekenfutter den einen oder anderen Genrefan zumindest kurzzeitig zu sättigen. Im Endeffekt ist dieses ideenarme B-Movie nicht mehr und nicht weniger als eine leidlich spannende Monsterhatz, garniert mit der einen oder anderen kleinen Überraschung, etwas Blutgespritze, und einem passablen Showdown. Aber in Anbetracht vieler der in den Folgejahren produzierten Monsterstreifen ist man selbst für Filme wie The Terror Within dankbar. Hauptdarsteller Andrew Stevens schrieb und drehte zwei Jahre später ein überflüssiges Sequel.

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