1857 wird der Plantagen-Besitzer George Masterson von seinen Sklaven, die gegen ihn den Aufstand proben, mit einem Voodoo-Fluch belegt. 130 Jahre später zieht der Psychiater David Young zusammen mit seiner Freundin, der Pop-Sängerin Kate, und ihrem Sohn Jason in das geräumige Masterson-Anwesen. Dass sie bei der Vergangenheit des Hauses in ihrem neuen Heim nicht glücklich werden sollen, kann man sich ja denken, denn bald schon haben Kate und Jason merkwürdige Visionen und in einer Kiste auf dem Dachboden finden sich die mumifizierten Leichen einer Frau und ihres Kindes. Während Kate, die sich früher bei David in Behandlung befand, glaubt, langsam wieder den Verstand zu verlieren, benimmt dieser sich mit der Zeit immer aggressiver. Der Fund eines alten Tagebuchs gibt Aufschluss über das wahre Ausmaß der Misere: Bei den Toten handelt es sich um Mastersons Frau und seinen kleinen Sohn, die der damals eigenhändig umgebracht hatte. Noch Schlimmer: Sein Geist spukt offenbar immer noch aufgrund des besagten Fluchs in der Hütte rum und hat Besitz von David ergriffen, der deshalb auch schon bald Kate und Jason nach dem Leben trachtet… "Der Voodoo Fluch" ist ein unauffälliger kleiner B-Horrorfilm von der Sorte, die sich im Nachhinein immer entweder als unspektakulär-langweilig oder genregerecht-solide entpuppt, je nachdem, wie genau die Macher es mit den Details der Geschichte genommen haben. Hier ist glücklicherweise letzteres der Fall gewesen, denn Richard Friedman hat sich immerhin trotz aller Kenn’-ich-schon-Motive zu einer recht anständigen Inszenierung aufraffen können, die den an sich schnöden Stoff weniger abgegriffen erscheinen lässt, als er es eigentlich ist. Dabei kam es ihm wohl sichtlich eher auf eine ansprechende Grusel-Atmosphäre als auf plump in den Vordergrund gerückte Gore-Einlagen an, was den Streifen zwar nicht gerade zum absoluten Highlight, aber dafür ganz sympathisch macht. Der phantasievollen Schluss-Akt kann dennoch mit einigen kruden Masken- und Make Up-Effekten aufwarten, die in Art und Anlehnung ganz nach Wes Cravens "Nightmare - Mörderische Träume" geraten sind, was einen nicht großartig verwundern sollte, wenn man mal einen Blick auf das Entstehungsjahr wirft. Von der Unzahl an zumeist schlechter gemachten Nachziehern und Rip-Offs unterscheidet sich "Der Voodoo Fluch" dann immerhin dadurch, dass er sich einen allzu offensichtlichen Freddy Krueger-Wannabe als Bösewicht der Chose verkneift, auch wenn der untote Masterson zum Ende hin doch ganz hübsch hässlich zurechtgemacht durch die Kulissen stapft. Getragen wird das alles aber wie gesagt wirklich weniger von den F/X, als von den passablen Leistungen des Darsteller-Pärchens Mary Page Keller und Andrew Stevens. Interessant ist die Miteinbeziehung afrikanischer Mystik in einen solchen Streifen, der ansonsten doch ganz geradlinig auf der Alptraum- und Spukhaus-Schiene entlang rollt, was ihn dann allen Erwartungen zum Trotz sogar noch zur kurzlebigen Welle von Filmen rechnen lässt, die sich gegen Ende der 80er Jahre mehr oder minder ernsthaft mit dem ganzen Voodoo-Krimskrams auseinandergesetzt haben. Das muss auch der hiesige Anbieter erkannt haben, deshalb wohl die plakative Umbetitelung. Ganz so gut wie "Die Schlange im Regenbogen" oder "Das Ritual" ist er aber dann doch nicht geworden.
6/10