Hier ist wieder einmal ein typischer Bronson am Start!
Ein Bilderbuchmistkerl killt hormonbedingt der Reihe nach Frauen, was natürlich auch nicht weiter aufgeklärt werden würde, wenn er nicht den fatalen Fehler beginge, die Tochter des Cops Leo Kessler (Bronson) zu belästigen. Der nämlich findet das gar nicht witzig und schreitet in der Folge mit allen legalen und illegalen Mitteln zur Gegenwehr.
Die übliche Systemkritik wird selbstverständlich auch hier zelebriert: Der Staat schützt durch seine liberale Gesetzgebung die Verbrecher und behindert durch rigide Gesetze obendrein die Polizeiarbeit. Na, von mir aus soll das ruhig die Message des Films sein. Mich stört’s nicht, denn wenn ich einen echten Bronson sehen will, dann weiss ich, was mich erwartet.
Diesmal geht er allerdings nicht ganz so brutal wie in den Death Wishs zu Werke. Dem Genuss des Films tut’s kaum Abbruch, denn wie eh und je lässt sich Bronson nicht lange bitten, den Unhold sowohl auf dem Polizeirevier, als auch sonstwo möglichst grob und unzuvorkommend zu behandeln, wobei er seinen Unmut über die unverdiente Freiheit des Psychopathen mit finsterer Mine und mordlüsternen, flackernden Augen bei jeder Gelegenheit zur Schau trägt.
Das Plot ist allerdings dann und wann etwas aufgesetzt, so killt der Killer freilich ausschließlich nackt – was wohl auch zur 18er Freigabe in Großbritannien geführt hat. Warum er das macht, weiss wohl auch nur der Killer so richtig. Wir wissen’s jedenfalls nicht – und wollen’s auch besser gar nicht wissen! Desweiteren sind diverse gemeuchelte Damen enorm spärlich bekleidet, was natürlich den netten Nebeneffekt hat, dass das trübe Männerauge wieder mal genauer hinguckt. Uns Deutsche stört so ein bißchen nackte Haut erfahrungsgemäß weniger und deshalb bleibt’s bei der 16er. Warum ein „Murphys Gesetz“ dann allerdings die 18er Freigabe bekommt, erschließt sich mir nicht, denn dieser Film hier teilt sich mit eben genanntem 1986er Streifen definitiv das Gewaltlevel.
Mir persönlich hat die Art gefallen, in der Bronson dem Schurken Kontra gibt. Er belästigt ihn an dessen Arbeitsplatz, wo er ihn vor den Arbeitskolleginnen kompromitiert, nervt ihn in dessen trauten Heim per Telefonanrufen und Hausfriedensbrüchen und folgt ihm im Auto stets quer durch die Stadt.
Sicher einfallsreich oder neu war/ist die Handlung nicht, keine Frage! Aber wer einen typischen Bronson sehen will bekommt genau den vorgesetzt. Im Schnitt sind es zwar ein paar weniger Ballereien als in den Parallelfilmen, aber Kessler ist gleich rigide, zornig und zu allem bereit wie Kersey, Murphy oder Majestik.
Schlußendlich: Im direkten Vergleich verliert „Ein Mann wie Dynamit“ haushoch gegen den tollen „Ein Mann sieht rot – Death Wish“ oder auch gegen den meiner Meinung nach wirklich guten „Das Gesetz bin ich“, bietet aber (fast) alles, was das Bronson-Herz begehrt.
7/10 Pkt