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Kaum zu glauben, aber wahr, 35 Millionen Dollar verschwendete Profikameramann und Regisseur Dean Semler für diese Naturkatastrophe von Film. Schon im wesentlichen besseren "Fire Down Below" kämpfte Steven Seagal für die Umwelt, doch mit "The Patriot" hat er seinen Abgang in die B-Rige eingeläutet. Von Semler hätte ich mehr erwartet, sein Actionfilm "Firestorm" ist gar nicht mal übel. In Deutschland kam der Film erst gar nicht in die Kinos, wohl bewusst.

Dr. Wesley McClaren (Steven Seagal) ist ein sehr naturverbundener Heilpraktiker und nebenbei alleinerziehender Vater. Jetzt bekommt Wesley die Möglichkeit sein Können unter Beweis zu stellen, denn der Terrorist Floyd Chisolm (Gailard Sartain) hat einen Virus freigesetzt, welcher als Kampfstoff fungieren sollte. Leider wirkt das Heilmittel nicht. Nun muss Wesley ran, welcher früher für die CIA arbeitete. Er versucht mit den Ärzten ein Heilmittel zu finden, dabei fällt ihm auf, dass seine Eigene und die Blutprobe seiner Tochter Holly (Camille Belle) negativ ist. Er flieht mit Holly in die Berge, um dort in einem geheimen Regierungslabor das Heilmittel zu finden, dicht gefolgt von Chisolm´s Bande.

Wer hat sich dieses gequacksalbe nur ausgedacht ? Schon am Anfang denkt der Zuschauer, er wäre auf einmal in der Marlboro Werbung gefangen, wenn Seagal mit seinem Kumpel Ochsen mit dem Lasso fängt und einer kleinen Stute das Leben rettet und Semler mit tollen Landschaftsaufnahmen prahlt. Aber der Gipfel der Lächerlichkeit sind die Vater-Tochter Szenen. Der Plot selbst ist auch nicht das Gelbe vom Ei, natürlich ist der gute Chisolm mal wieder ein Nazi, was er mit der Ausbreitung des Virus bezwecken will, ist völliger Quatsch. Obendrein wirkt das Heilmittel nicht. Natürlich kann dann nur noch Kräuterfee Seagal als rettender Engel aushelfen und genau die Sucherei nach dem Gegenmittel zieht den Film, ohne Ende, in die Länge. Anstatt mal mit Action aufzufahren, wird gesucht und geforscht was das Zeug hält. Zwischendurch lassen ein paar unbescholtene Bürger ihr Leben und Seagal flieht mit seiner Tochter in ein unterirdisches Labor. Dort wird erneut gesucht, geforscht, dabei ist des Rätsels Lösung doch so einfach und absolut lächerlich obendrein. Bei der finalen Heilung haut es dem Zuschauer entgültig die Kinnlade herunter.

Steven Seagal kann hier zu keinster Zeit überzeugen und hat noch die falsche Synchro verpasst bekommen. Camille Belle ist nervig ohne Ende und ansonsten sieht es bei den Darstellern auch nicht gerade rosig aus. In Punkto Action gibt es ein paar blutige Einschüsse, Seagal darf sich einmal ganz kurz prügeln und ein bisschen um sich ballern, das war es auch schon. Keine Szene hier rechtfertigt dieses hohe Budget, auch nicht die Explosion bei den zwei Jeeps. Semler hätte einfach bei seinen Leisten bleiben müssen, denn die Kamera ist immer am richtigen Fleck und die Naturaufnahmen sind wirklich toll anzusehen. Der Score ist sehr triefig, es fehlen Sounds um ein wenig mehr Spannung aufzubauen, für Action braucht man hier keine Untermalung, es gibt ja fast nichts davon.

Langweilig und wirklich peinlich ohne Ende. Es mag sein, dass Seagal im wirklichen Leben einen Bezug zur Natur hat, aber so nicht. Ein absoluter Tiefpunkt in seiner Filmographie.

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