Review

Strand.
Eine Tai Chi Gruppe bewegt sich im langsam im Takt, während daneben ein Mann auf dem Klo vom Umstehenden angefeuert wird. Einige Meter weiter stürmen ein paar Jugendliche durch ein offenes Wohnzimmer. Ein paar Frauen spielen Mahjong mit Sperlingen statt mit Steinen.
Am Wegesrand kreuzen sich zwei Limousinen mit arabisch aussehenden Fähnchen am Spoiler, zwei offensichtliche Asiaten steigen aus den Autos in arabischer Montur aus und begrüssen sich, wobei der grösse Dürre 3x fragt, warum der kleine Dicke so gross geworden ist. Eine Reihe mit Maschinenpistolen bewaffneter Männner stellt sich auf und fegt mit Munitionsstössen den Strand leer [ keine Toten, nur halt keiner mehr da ]. Ein offensichtlich zur Tarnung dienendes Gebüsch rauscht an ihnen vorbei. Die beiden Männer tauschen einen Geldkoffer aus, das Gebüsch rauscht wieder vorbei und schnappt sich den Koffer, 2 maskierte Frauen erscheinen und flüchten nach etwas Gekabbel Richtung Strand.
Eine GROSSE, offensichtlich aus Pappmache hergestellte Rakete mit der Aufschrift „US Air Force“ wird angerollt und auf die beiden „abgeschossen“.

Inhaltlich geht es um die Saint Heroes [ Yukari Oshima und Moon Lee ], die sich unter ihrem Mentor Chu Hei [ Yuen Cheung Yan ] als moderne Robin Hoods betätigen, und damit sowohl bei den Polizisten Super Canon [ Sibelle Hu ] und Super Lethal Weapon [ Tommy Wong; Mel Gibson konnte man nicht bekommen, da er in Hollywood beschäftigt ist. Gag im Film. ] als auch bei dem Gangboss Tee Tung Feng [ Yuen Wah ] anecken.
Präsentiert wird das dünne Skript in einer lauten und vor allem unwitzig blöden Komödie, die ein gutes Staraufgebot verschenkt und die Möglichkeit für einen „richtigen“ Girls with Guns – Flick noch dazu.
Was umso bedaulicher ist, hier hierbei für den Schwachsinn anscheinend auch ausreichend Produktionsmittel zur Verfügung standen und sowohl vor als auch hinter der Kamera gerade die Leute stehen, die sich auch für so richtig schöne Frauenfetzer wie Mission of Justice, Dreaming the Reality oder Angel Terminators 2 verantwortlich zeigen.

Was man sich hier allerdings gedacht kann, ist nicht ganz nachvollziehbar; am wahrscheinlichsten wollte man sich noch an 92 Legendary La Rose Noire dranhängen, dann ging das aber gründlich schief. Der Humor befindet sich grundsätzlich auf low brain Niveau und arbeitet zumeist mit Übertreibungen und ganz lustigen filmischen Mitteln wie Schnellvorlauf, Grimassenschneiden, direkt in die Kamera sprechen [ oder am besten noch das Filmteam miteinbeziehen ], wodurch die Witze jede Basis von Realität verlieren und derartig lärmend wirken, dass es schon anstrengt.
Die Eröffnungsszene gab dabei den Ton schon vor, wenn man das nicht lustig fand, kann man direkt abschalten; einige ganz wenige ziehende Jokes helfen da nicht, zumal ein Yuen Wah auf dem „Thron“ oder ein Walkie Talkie in Vibratorform kein Rieseneinfall ist.

Da es sowohl gegeneinander als auch untereinander immer mal zu Streitigkeiten kommmt, Oshima und Lee z.b. sind nur am Prügeln, ist Big Deal auch auf der Actionseite richtig ausschweifend, keine 5min ohne Klopperei. Dabei sind die Martial Arts Einlagen aufgrund der Handhabung von Yuen Cheung Yan auch sogar ansehbar, hilft dem Film aber wenig; zu nervend ist das Gekasper drumherum und zu sehr auf ebendiese Lacher angelegt sind auch die Actioneinlagen.
Spätestens der Showdown mit seinen guten 15min am Stück - sinngemäss auf einem Rummelplatz - zieht sich und später dann auch Yuen Wah wortwörtlich richtig in die Länge.

Als absurde Monstrosität von Comedy und speziell für Fans der Darstellerinnen ist der Film wahrscheinlich mal Pflichtprogramm; aber Aspirin bereithalten. Für den Rest: Grossen Bogen drum machen.

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