Review

"Sieht aus wie ein FIim der Monty Python-Jungs, bei dem Fellini auf Drogen die Regie übernahm."

In Mexiko wurden nicht sehr viele gute Filme gedreht. Man denke nur an furchtbar miese Filme wie zum Beispiel MÖRDERISCHE FRAUEN... Einzelne Machwerke, beispielsweise BIRDS OF PREY oder NIGHT OF THE BLOODY APES, sind so schlecht, dass sie wenigstens schon wieder amüsant sind.

Die für mich eindeutig besten mexikanischen Filme, stammen von den Regisseuren Alejandro Jodorowsky und Juan López Moctezuma. Dank diesen Regisseuren entstand eine neue Art von Film: Das "Panik Theater". Ziel dieser Filme war es, den Zuschauer mit Emotionen zu überschwemmen, ihn (visuell) zu verwirren. EL TOPO (1971) ist der bekannteste Genrebeitrag, FANDO Y LIS war der erste dieser Filme. Bei beiden Filmen führte Jodorowsky Regie, Juan López Moctezuma war jedoch ebenfalls daran beteiligt. Kurze Zeit später drehte dieser dann seine eigenen Filme. Am bekanntesten ist ALUCARDA, der verrückteste ist THE MANSION OF MADNESS. Der inhaltlich übrigens frei auf einer Story von Edgar Allan Poe basiert...

Die Story von THE MANSION OF MADNESS ist rasch erzählt: Die Insassen eines Heims für Geistesgestörte sperren ihre Pfleger/Psychiater ein. So leben die Verrückten – von der Umwelt abgeschottet – glücklich in ihrem eigenen kleinen Königreich. Der Verbrecher Raúl Fragonard herrscht als König über sein kleines Reich, in welchem fast nichts normal ist...

Man sollte diesen Film keinesfalls (nur) dem Horrorgenre zuordnen. Hierbei handelt es sich eher um eine "Psycho-Komödie" mit viel schwarzem Humor, einigen erotischen Szenen – und mit noch vielem mehr!

Die fantasievollen Sets sind wirklich toll. Ach, ich möchte gar nicht allzu viel über diesen interessanten Film schreiben. Wer einmal einen ganz "anderen" Film sehen möchte: SOFORT KAUFEN/BESTELLEN!

Klar, der Film hat auch seine Schwächen. Ohne einige der phantastischen Sets, diversen witzigen Einfällen (wie dem "Mister Chicken") usw., hätte ich dem Film vermutlich 7-8 Punkte vergeben. So passen auch einzelne Slapstick-Einlagen manchmal nicht so richtig zum Film, auch das Ende ist etwas enttäuschend. Egal!

THE MANSION OF MADNESS ist ein einzigartiger, amüsanter, unvergesslicher Film, der für mich – trotz den erwähnten Schwächen – zu den geilsten überhaupt gehört. Mainstreamer werden/würden ihn vermutlich genauso hassen, wie beispielsweise einen Cyberpunk-Film (RUBBER’S LOVER, TETSUO)...

Schlicht und einfach geniales "Panik Theater"!

9 Punkte

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