Auf Anraten ihres Redneck-Kumpels Merle richten die Junkies Hector und Dorena in einem verlassenen Farm-Haus eine Drogen-Küche ein, um dort in aller Abgeschiedenheit aus ihren mitgebrachten Zutaten jede menge Crystal Meth zusammenzukochen, das man anschließend gewinnbringend verticken möchte. Dummerweise nascht das Trio aber etwas zu ausgiebig vom eigenen Stoff und versetzt sich dadurch in einen permanenten Rausch-Zustand, der mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen einhergeht. Als Merle irgendwann auch noch mit Grusel-Geschichten über die ehemaligen Bewohner des Hauses ankommt, entwickelt sich bei Hector und Dorena, unterstützt durch die Isolation des Waldes, eine handfeste Paranoia. Bald schon sehen die beiden die Gespenster aus allen Ecken krauchen und spätestens ab diesem Punkt ist es mit der geistigen Gesundheit nicht mehr weit her... Auch wenn "Cookers - Tödlicher Wahn" thematisch nur am Randbereich des Geisterfilm- oder Haunted House-Genres kratzt und letztendlich eher als abschreckendes Drogen-Drama vom Schlage eines "Requiem for a Dream" durchgeht, so ist er dennoch durch die Bank unheimlich und bisweilen definitiv sehr, sehr beunruhigend... und damit auch für beinharte Horror-Fans durchaus einen Blick wert. Regie-Debütant Dan Mintz, der nebenbei auch noch die Kamera geführt und den Schnitt besorgt hat und so für ein stimmiges Erscheinungsbild sorgen konnte, das einen die Low Budget-Herkunft des Streifens vergessen lässt, hat seine Inszenierung nämlich stark auf die Formeln und Bedürfnisse reiner Horrorfilme hin gebürstet und kann somit recht gut verschleiern, dass der Schrecken, um den es hier geht, objektiv betrachtet ein doch nur allzu realer ist. Zwar sind die typischen Geister-Auftritte für den aufmerksamen Betrachter schnell als Trugbilder auszumachen, doch wird dadurch die Wirkung des Ganzen nicht unbedingt gemindert. Budget-bedingt angelegt als Kammerspiel, das sich auf den klar umrissenen Handlungs-Ort des heruntergekommenen Hauses beschränkt und sich zudem auch nur auf wenige Personen konzentriert, die dafür aber umso genauer charakterisiert werden, gelingt es "Cookers - Tödlicher Wahn" wohl besser als einer geschniegelten Hollywood-Produktion, die verheerenden körperlichen und psychischen Folgen des Crystal Meth-Konsums aufzuzeigen und auch spürbar zu machen. Da Mintz ständig nahe bei seinen Figuren bleibt und auch einige inszenatorische Kniffe in petto hat, überträgt sich die zunehmende Desorientierung der Protagonisten folglich recht geschickt auf den Zuschauer und sorgt für nachhaltige Verstörung. Getragen wird das alles ergo zu einem Großteil von den unbekannten, jedoch glaubwürdig agierenden Darstellern, die sichtlich in ihren dankbaren Rollen aufgehen ohne jemals die Grenze zum affektierten Overacting zu überschreiten, wobei man sich permanent auch gut vorstellen kann, dass die Chose mit einem schwächeren Cast trotz aller Bemühungen der Macher dennoch hätte in die Hose gehen können. Auf grobe Brutalitäten und splatterige Späße wird abgesehen von einigen kurzen Momenten im letzten Drittel übrigens gänzlich verzichtet, was nur ein weiteres Indiz dafür ist, dass Dan Mintz nicht die übliche Genre-Klientel bedienen wollte, sondern Ernsthafteres im Sinn gehabt hat. Schön, dass er seinen eigenen Ansprüchen auch gerecht geworden ist.
7/10