Als Teenager haben sich Susan und ihre Clique einen Spaß daraus gemacht, von Brücken auf fahrende Züge aufzuspringen und auf ihnen herumzusurfen. Damals haben die vier Kids außerdem den Pakt geschlossen, dass sie, wenn es ihnen innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre nicht gelingen sollte, die Welt zum Besseren zu verändern, wieder auf auf einen Zug steigen und gemeinsam in den Tod fahren werden. Die junge Patricia ist dann auch prompt mit gutem Beispiel vorangegangen und hat sich von einer Metall-Konstruktion über der Fahrbahn aufspießen lassen, woraufhin ihr Bruder Wilga leicht übergeschnappt ist. Die abgemachten fünfzehn Jahre sind nun um und Susan, die zusammen mit ihrer Tochter Brittany ein beschauliches Leben in der australischen Provinz führt, sieht sich wieder mit Wilga konfrontiert, der die Einhaltung des Pakts in genau zehn Tagen fordert und ihr zudem auch noch einen Mord unterschiebt. Die panische Frau schnappt sich daraufhin ihr Balg und begibt sich auf die Flucht vor dem Psychopathen, von dem sie eigentlich angenommen hatte, dass er schon vor Jahren bei einem Feuer in einer Anstalt hops gegangen wäre. Ist Wilga etwa ein Geist...? Auch den Filmemachern Down Under fällt nichts Neues mehr ein, denn jetzt mopsen sie sich ihre abgetakelten Psychopathen-Geschichten schon aus gleich mehreren bekannten Vorbildern zusammen: "Ich weiß, was du vor 15 Sommern getan hast während du jetzt auf der Flucht bist" heißt hier wohl das Motto. Das Ergebnis dieser Klau-Parade ist allerdings trotz der weitestgehend eliminierten Teenie-Komponente (wobei das altkluge Töchterlein trotzdem nervt wie nichts Gutes) nicht mal mehr zweitklassig, sieht derb nach TV-Film aus und ist frei von jedweder Inspiration. Die inhaltliche Nullnummer soll wohl mit ein paar schlappen Action-Einlagen (Verfolgungsjagden, Herumturnen auf dem Zugdach etc.) und einer betont hippen Fotografie (Zeitraffer-Effekte und so’n verpimpelter Kram halt) wettgemacht werden, aber so einfach funktioniert das natürlich nicht. Die wenigen phantastischen Anleihen der Handlung in Bezug auf den Killer, von dem man bis zum Schluss nicht weiß, ob er einfach nur ein Psycho-Fritze wie viele oder tatsächlich ein Schreckgespenst aus dem Jenseits ist, wirken wie mit Gewalt in die popelige 08/15-Story gedrückt, geben aber dafür immer wieder mal Anlass zu betont "ernsthaften" Gesprächen zwischen Mutter und Tochter. Im Mittelteil mutiert der Pseudo-Thriller dann noch zur schmalzigen Love-Story, wenn man sich auf der Farm eines schnuckeligen Witwers versteckt, in den sich Susan natürlich auch in Nullkommanichts verguckt und dann mit ihm zusammen die Felder bestellt. Pfui Deiwel, sag' ich da nur! Zu dem handwerklichen Mittelmaß allenthalben gesellen sich allerlei Film- und Anschlussfehler, die man dank des eingebauten Extras auf der DVD dann noch nicht mal suchen muss, sondern fix und fertig präsentiert bekommt. Der Showdown zwischen Susan und Wilga zeichnet sich natürlich schon früh ab und reißt die ganze Chose auch nicht mehr raus, weil man aufgrund akuter Ideenlosigkeit nicht mal davor zurückgeschreckt ist, das Finale von "Freitag der 13. - Teil 2" abzurippen. Kurzum, "The Pact - Ein Pakt für den Tod" ist nur ein ziemlich belangloser Genre-Auswurf, der mehr von seiner inhaltlichen Unoriginalität geprägt ist als sonst was, durch die Bank schlechte Unterhaltung bietet und im Anschluss hoffentlich schnell wieder vergessen ist. Ach ja, und der sicherlich charmant gemeinte Insider-Gag, ein billiges Motel als kleinen Verweis in Richtung von Stanley Kubricks "Shining" einfach "Overlook" zu nennen, geht heutzutage echt auch nicht mehr als pfiffig durch...
2/10