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Erst als ich hier im Forum Mitglied wurde erfuhr ich, was Tokusatsu ist. Dank Dai Shoryus (ich meine natürlich Shadow_Moon) Fan-Subs wurde mir das Genre erst so richtig nahe gebracht. Seitdem hab ich einige Episoden von Ultraman, Kamen Rider und Super Sentai gesehen und großen Gefallen daran gefunden. Diese Superheldenserien haben schon was, bieten sie doch genau das was mir schon so sehr an den Godzilla Filmen gefallen hat, Zerstörung und Monster. Und zudem ist alles noch verpackt in eine spannende Geschichte. In Japan existiert da ja ein ganzes Universum und jährlich drängt eine Vielzahl weiterer solcher Serien auf den Markt.

Grundschullehrer Shinichi Ichikawa hat schon einen besonderen Tick. Er ist Fan einer alten Tokusatsu Serie namens Zebraman, die schon nach der siebenten Folge abgesetzt wurde. Heimlich bastelt er sich ein Kostüm und posiert darin vor dem Spiegel. Eines Tages kommt ein neuer Schüler in die Klasse. Er sitzt im Rollstuhl, will aber keine Sonderbehandlung. Schon bald findet Ichikawa heraus, dass auch er Fan der Serie ist. Gemeinsam teilen sie ihre Leidenschaft. Als der Grundschullehrer seinem Schüler eines Nachts sein Kostüm zeigen möchte gerät er an einen seltsamen Verbrecher, mit Krabbenmaske. Plötzlich brechen ungeahnte Kräfte aus Ichikawa hervor und in einem heftigen Kampf kann er seinen Gegner besiegen. Von nun an kämpft er als Zebraman gegen eine drohende Invasion von Außerirdischen. Doch wird es ihm gelingen die mächtigen Gegner abzuwähren?

Kein geringerer als Takashi Miike zeichnet sich für diesen wirklich skurrilen Film verantwortlich. Eine Homage an die Tokusatsu Filme und für sich gesehen ein fesselndes, wie amüsantes Abenteuer mit den bekannt/geliebten Elementen die sowohl die Liebhaber des Genres, wie auch Fans von Godzilla und Co. gefallen dürften. Man sollte sich aber auf ein ungewöhnliches Erlebnis einstellen, denn Meister Miike ist dafür bekannt ein sehr ungewöhnlicher Regisseur zu sein und das merkt man in jeder Minute von „Zebraman“. So ist es eine Eigenheit von ihm, Sekundenlang in einer Einstellung zu verharren, ähnlich wie es Sergio Leone machte, um dann die Darsteller aus ihrer Starre erwachen zu lassen. Dieser Stil ist beinahe bezeichnend für Miike und kann man in vielen seiner Filme beobachten. Auch, die Art, wie er die Geschichte erzählt ist interessant und ungewöhnlich. Wichtig zu erwähnen sei, dass sich „Zebraman“ zu keiner Zeit wirklich ernst nimmt. Herrliche Gags und amüsante Übertreibungen animieren zum herzhaften Lachen. Besonders klasse ist hier Ichikawas Splin mit dem Kostüm, der ihn des Nachts damit auf die Straße treibt. Die Gefahr, entdeckt und als Perverser bezichtigt zu werden ist ihm dabei schon bewusst, doch er macht’s trotzdem. Und wie erwartet rutscht er dabei in zum schießen Komische Situationen. Auch bei der Szene mit Zebra-Nurse, lag ich flach vor Lachen. Wie schon erwähnt, ist Takashi Miikes Stil eine Geschichte zu erzählen nicht ganz alltäglich und lässt sich auch schwer in Worte fassen. Ein nicht unerheblicher Teil, des Gelingens hängt aber auch von den Darstellern ab und da umgibt sich der Meister mit bekannten Größen. Allen voran Sho Aikawa, mit dem er schon oft zusammen gearbeitet hat. Aikawas Spiel ist eine Schau und sein Charakter ja auch Sümpatieträger und Held des Filmes. Aber auch die anderen spielen ausgezeichnet und leisten ihren ganz persönlichen Teil zum gelungenen Gesamtbild.

Schaut man auf die Effekte in „Zebraman“, so spielt er ganz klar in der obersten Liga. Die Aliens wirken sehr befremdlich und auch lächerlich, sind aber ausgezeichnet animiert. Besonderes Highight stellt hier aber das Finale dar, in welchem ein wahres Feuerwerk abgezündet wird und Miike typisch wieder einmal Jegliches ad absurdum geführt wird, so wie man es schon von Dead or Alive kennt.

Takashi Miike ist ein Ausnahmeregisseur, dessen Filme was ganz Besonderes sind. „Zebraman“ beweist das wieder einmal auf eindrucksvolle Art. Eine Homage an die Tokusatsu Serien. Ein fesselndes Effekte Spektakel mit hervorragenden Darstellern, einer fesselnden und spannenden Geschichte, die sich nicht allzu ernst nimmt und viel Situationskomik. Ich wurde keinesfalls enttäuscht, sondern hervorragend kurzweilig unterhalten.

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