Zebraman (2004)

Zebraman(I-On New Media) Hier kommt er wieder, der nahezu unermüdlich kreative Japaner namens Takashi Miike, welcher uns schon Perlen wie die Dead or alive -Trilogie, Visitor Q , oder Ichi präsentiert hat. In seinem mittlerweile sechzigsten (!!!) Film, von einem „Neusten“ Film kann man in dem Sinne nicht schreiben, denn gerade wo ich diese Zeilen schreibe, hat er wahrscheinlich schon wieder drei neue Projekte, schafft er es wieder genial, Gesellschaftskritik und eine politische Botschaft in ein knallbuntes Popcorn-Kostüm zu stecken.Der Lehrer Shinchi ist ein wahrer Looser. Seine Frau betrügt ihn, sein Sohn wird an der Schule gemobbt, seine Tochter prostituiert sich und er wird von seinen Schülern terrorisiert. Sein einziger Halt ist die Wunderwelt von Zebraman, einer wegen Erfolglosigkeit zu früh eingestellten, schlechten TV-Serie seiner Jugend. Er schneidert sich ein eigenes Zebraman-Kostüm, und schleicht als vermeintlicher Superheld durch seine nächtliche Stadt, auf der Jagd nach Aliens. Beseelt durch seine Phantasie entwickelt er plötzlich die Fähigkeit, echte Aliens zu entdecken, die als Körperdiebe ihr Unwesen treiben, und diese schleimigen, Plasmawaffenbewehrten Viecher zu bekämpfen. Zwischen diesem Bild aus Irrsinn und Wahnsinn schafft es Miike, die wahre Welt für den aufmerksamen Betrachter darzustellen. Er zeigt einem die Schwächen der modernen Gesellschaft, und seine Art, damit umzugehen, zum Beispiel im freien Gebrauch der Fantasie. Mittlerweile trifft man in den Filmen dieses Regisseurs immer weniger auf die ihn bekannt gemachten Brutalitäten und perversen Grenzüberschreitungen. Vielmehr schafft er durch überbordende Bilderfluten und kreativen Wahnsinn eine Form des bewegten Comics, indem er auf witzige Art seine Vorwürfe verpackt. Die DVD ist vollgepackt mit Interviews, behind the scenes und Making ofs, so dass man, wenn man gewillt ist, sich der irren Welt Miikes hinzugeben, lange Spass haben kann. CFS
06/10