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Plot: Shin'ichi Ichikawa ist Lehrer an der Junior High School und vollamtlicher Loser. Er ist bei seinen Schülern recht unbeliebt, worunter auch seine 2 Kinder leiden. Er träumt davon der Zebraman aus einer missglückten und abgesetzten TV-Serie zu sein und die Welt zu retten. Um seinen Träumen etwas näher zu kommen, schneidert er sich ein Zebraman-Kostüm und übt schon mal ein bisschen, indem er Flugversuche und ähnliches unternimmt. Allerdings hat er weder Superkräfte noch Mut oder sonst irgendwas. Dies ändert sich schlagartig als er Japan vor der grössten Katastrophe in dessen Geschichte rettet: Glibberige Alien-Monster erobern die Schule, welche sich zu Mega-Glibbers zusammenschliessen können. Der Zebraman stürmt mutig die Schule und rettet den querschnittgelämten Jungen Shinpei aus den Klauen der bösen Besucher. Damit wird Zebraman zum Superhelden, hat plötzlich ein geiles Kostüm und befreit die Schule und die ganze Welt von den Aliens.

Machart: Takashi Miike liefert (vor oder) nach Izo gleich ein weiteres Low Budget-Produkt ab, das seinem Namen nicht würdig ist. Er setzt mit der selten blöden Story zwar voll auf Witz und Humor, doch leider geht einem die Figur des Zebraman derart auf den Geist, dass man schnell nichts mehr zu lachen hat. Einzig die TV-Szene in der ein Power Ranger gegen die Göre aus "Ringu" kämpft, war wirklich witzig. Die dünne Geschichte handelt sich dann auch erst in den letzten 20 Minuten ab, die 90 Minuten vorher passiert nämlich so gut wie gar nichts. Die langweiligen Kameraeinstellungen und die ultra-billigen SFX steuern den Rest zu einem unliebsamen Filmereignis bei. Die Aliens sind aus der Mayfield-Komödie "Flubber" abgekupfert.
Im neuen Jahrtausend ist das jetzt der sage und schreibe 30. Film von Takashi Miike, und der frühere Kultregisseur muss sich leider längst die Kritik gefallen lassen, nur noch billigen Schrott abzuliefern. Ich frage mich wer sich diese unzähligen Miike-Filme überhaupt noch angucken soll.

Cast: Sho Aikawa spielt die Rolle des Zebraman, und dies sicher nicht schlecht. Ich denke es dürfte einem gestandenen Schauspieler, der in Blockbustern wie den 3 Dead or Alive -Teilen spielte, nicht leicht gefallen sein, einem deratigen Schrott-Projekt zuzusagen. Wenn nicht Miike Regie geführt hätte, wäre Aikawa wohl nicht bereit gewesen, sich für sowas herzugeben.
Der Rest der SchauspielerInnen ist nichts wirklich besonderes, mit Ausnahme vielleicht von Kyoka Suzuki, die die Mutter des Jungen im Rollstuhl spielt und dem Junge selbst. Desweiteren sei noch die "Zebra-Nurse" erwähnt, die zwar ein Augenschmaus ist, deren Name aber schon aussagt auf welchem Niveau wir uns hier befinden.

Die DVD: Meiner Kritik liegt die japanische DVD von Toei/TBS zu Grunde, welche über eine tadellose Bild- und Tonqualität verfügt. Die englischen UT's sind gut lesbar, die Übersetzungen sind teils in etwas harzigem Englisch. An Extras gibt es, wie bei asiatischen Releases üblich, nicht viel brauchbares. Interessant ist vielleicht der 10-minütige Clip vom 'Opening Day'. Da sieht man übrigens, dass sich der Aufwand auch an der Premierenfeier in Grenzen hielt.

Fazit: Eigentlich müsste man fragen, wie tief Takashi Miike noch sinken will / kann. Der Film ist auf mehreren Ebenen nicht gut genug. Erstens ist die Story äusserst dünn und langweilig. Es fehlt an Action, Spannung und Witz. Zweitens ist der Film nicht gut gemacht. Es ist keine Liebe zum Detail zu erkennen. Dies kommt vor allem bei den schäbigen SFX und den langweiligen Kameraeinstellungen zu Tage. Man hat das Gefühl der Film sei in wenigen Tagen abgedreht worden, was angesichts von Miike's überbordender Filmographie sogar zutreffen könnte.
Der Film kann sich auf keinen Fall mit den Superhelden aus Hollywood wie 'Spider-Man' und Konsorten messen. OK, das muss er auch nicht, aber wenigstens ein bisschen Action, Spannung und gute FX darf man doch erwarten. Miike würde wohl gut daran tun, sich "Sin City" reinzuziehen, um mal zu sehen auf welchem Niveau seine amerikanische Konkurenz Comics verfilmt.
Tja... so leid es mir tut und bei allem nötigen Respekt gegenüber Filmen wie "Audition", "Visitor Q", "Fudoh", "Dead or Alive", "Ichi the Killer" (diese Zeiten sind leider vorbei): Miike verliert sich völlig in seinem Massen-Filmerei-Wahn und liefert nur noch schlecht gemachten Mist ab.
Ein Vergleich wäre interessant: Wie würde der Film in Kritiken und Foren abschneiden, wenn nicht Takashi Miike Regie geführt hätte, sondern irgend ein Noname??? Oder was hätte da wohl Ryuhei Kitamura für einen Knaller abgeliefert...? 3/10

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