Das Wilde Auge (1967)

EIN MERKWÜRDIGER FILM!
So etwas habe ich nicht erwartet. Ich dachte es sei halt irgendwie Italo Trash Kino der sechziger bzw. siebziger Jahre.
Der Film bedient sich zwar der typischen Sensationsgier der 60er/70er und lässt den Zuschauer erstmal im Dunkeln ob der Regisseur eine kritische Betrachtungsweise oder lediglich die Zurschaustellung menschenverachtender Handlungen anstrebt.
Interessanterweise, stellt der Regisseur im weiteren Verlauf immer mehr eine sehr kritische Betrachtungsweise in den Vordergrund, was dem Film fast schon wieder einen intellektuellen Touch gibt.
Zum Ende hin wird das Ding auch noch sauspannend und lässt keine Frage offen welche Aussage der Film haben soll.
Die Schauplätze des Films sind höllisch interessant, komischerweise werden diese niemals in den Vordergrund gerückt, was dem Film letztendlich gut tut und ihn glaubhafter macht.

Vielleicht ist es weit hergeholt aber irgendwie, könnte der Film, wäre er heute gedreht, in die Reihe Kino-Kontrovers von Legend passen.
Die sensationsgierigen siebziger Jahre sind vorbei, heutzutage würde solch ein Film, keinen Mensch mehr ins Kino locken. Ich finde allerdings, daß das Thema trotzdem aktuell ist, weil es heute nicht mehr um sensationsgierige Kino Dokumentationen der siebziger Jahre geht, sondern leicht auf die nicht minder sensationsgierigen Berichterstattung der Medien zu transportieren ist.

Vielleicht sehe ich ja zu viel drin, der Film ist aber schon stärkerer Tobak, weil er teilweise sehr betroffen macht.

Ob mir der Film gefällt und ich ihn meiner Sammlung einverleibe weiß ich noch nicht aber eines kann ich mit Sicherheit sagen, das er im Kopf hängen bleibt und ich ihn mir nochmal ansehen werde.

Egal ob DAS WILDE AUGE mir persönlich gefällt aber er hat eine gute Bewertung verdient!

8 von 10