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Bereits in den Achtzigerjahren turnten die Double Dragons das erste mal über die Bildschirme der Spielhallenautomaten und Arcaden, ihrer Ursprungsstätte. Die Games folgten einem so einfachen, wie eingängigen Prinzip: Alleine oder zu zweit bewegte man die beiden hartgesottenen Straßenkämpfer Billy und Jimmy Lee durch die Straßen einer düsteren Endzeitwelt, in der es von Punks und anderem Gang-Gesindel nur so wimmelte. Da Besagte den Begriff "konstruktive Diskussion" allerdings nur aus Sagen und Legenden zu kennen schienen, mußten die japanischstämmigen Gebrüder folglich eher darauf vertrauen, Unstimmigkeiten lapidar per Faust beizulegen. Nach diversen Fortsetzungen und immerhin einem ganzen ins Land gegangenen Jahrzehnt war es dann für die Fangemeinde endlich soweit: Hollywood schickte sich, dem Video Games-Trend folgend (Mario Brothers; Mortal Kombat) an, den Stoff für die große Leinwand umzusetzen.

Sonderlich viel Ahnung von Flair und Storyline der Vorlage scheinen die Verantwortlichen allerdings nicht mitgebracht zu haben und so schusterte man schnell und fahrig einen groben Rohbau von Plot unter weitläufigster Berücksichtigung der elementaren Game-Eckpfeiler ein. So erscheint dem Fan die Grundkonstellation noch recht vertraut: Die unerschrockenen und nahkampferfahrenen Dragon-Brüder müssen sich in einer vom Erdbeben marodierten Welt erneut einem finsteren Bösewicht stellen, der zu seinem Repartoire die üblichen schurckischen Subroutinen zählen kann: Freundinnen seiner Widersacher entführen und höhenflugverdächtige Weltherrschaftspläne aushecken. In diesem Filmwerk hört der Finsterling dabei auf den Namen Koga Shuko und residiert in seiner Eigenschaft als betuchter Unterweltboss in einem der wenigen intakt gebliebenen Skyscraper. - Damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten mit den Spielen aber auch schon fast. Denn in ihrer Einfallslosigkeit strikten die Macher zahlreiche merkwürdig anmutende Elemente mit hinzu und ließen andere, den angestrebt großen Umsatz durch eine möglichst junge Zielklientel im Hinterkopf, williglich weg. Setzten die Dragons (u.A. hier verkörpert von Marc Dacascos) ihren Opponenten in den Spielen noch äußerst rabiat und mit herber Gewaltanwendung zu, weicht dieses Vorgehen im Film einer slapstickartigen (und BpjM-tauglichen) Martial-Arts-Persiflage mit nahezu schmerzhaft flachem "Gewollt-aber-nicht-gekonnt"-Witz. In der gleichen mediokren Qualitätsklasse bewegen sich auch die versucht lockeren Sprüche der Drachen-Geschwister, die wohl gut gemeint waren aber es nur sehr vereinzelt schaffen den Zuschauer zu einem Nachobenziehen der Mundwinkel zu verleiten. Der magere Gesamteindruck wird schließlich abgerundet durch schmalbrüstige Specialeffects und unpassende bis lächerliche Faktoren wie den grotesk aufgedunsenen Mutanten Abobo (sehr frei aus dem ersten Spiel gekapert) und die heillos bescheuerten "Kinderfaschings-Medaillen", die den Helden Superkräfte samt gar sonderlichen Grellfarben-Outfit verleihen.


Im Insgesamten entgleisen der passionierten Fanbase beim zweifelhaften Genuß dieser filmischen Interpretation ihres Kults mit jeder Laufzeitminute mehr und mehr die Gesichtszüge und freudige Erwartung weicht fassungslosem Entsetzen: Kasperleartiges Gebahren der Akteure, Fights auf "Three Stooges-Level" und eine Storyline die sehenden Auges in solch unfaßbare Tiefen hinabsteigt das selbst Jules Verne feuchte Augen bekommen hätte sind nicht gerade der "Speck, mit dem man Actionfans fängt." - Der unvorbelastete Filmzuschauer, der ohne jegliche Erwartung an den Film herantritt, mag sich hingegen von der passablen 08/15-Kurzweilunterhaltung dieses B-Movies vorrübergehend sogar noch ansatzweise unterhalten fühlen. Wem der Streifen im TV zufällig einmal vor den Riecher kommt, der mag es auf einen Versuch ankommen lassen. In irgendeiner Weise bemerkens- oder gar empfehlenswert ist er aber zweifellos nicht.

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