Episodenfilme, in denen mehrere kleine Gruselstorys in eine Rahmenhandlung eingebettet sind, gibt es eine ganze Hand voll: Und um es vorwegzunehmen, "Asylum" gehört sicher zu den besten dieses Genres. Hier ist die Rahmenhandlung nicht willkürlich oder aufgesetzt, sondern die Anwesenheit der Erzählenden in der Irrenanstalt ist die direkte Folge ihrer Erlebnisse, die sie in den Wahnsinn getrieben haben.
Richtigen Horror darf hier natürlich niemand erwarten, aber dafür gibt es wunderschön nostalgisch-britischen Gruselflair gemixt mit dem speziellen Charme der 70er Jahre - und, so nebenbei, einige Schockeffekte erweisen sich dann doch als durchaus gut platziert und wirkungsvoll.
Die Darstellerriege überzeugt durch die Bank: Peter Cushing ist als geheimnisvoller Fremder genauso hervorzuheben wie Britt Ekland als teuflisch-verführerische Lucy. Die Storys sind ausgefeilt und schnörkellos wie auch effektvoll inszeniert - in der ersten Geschichte ließen mich manche Kamerafahrten und -einstellungen sogar an Mario Bavas "Drei Gesichter der Furcht" denken.
Jammerschade, dass dieser kultige Streifen noch nicht seine verdiente Wiederveröffentlichung auf DVD erhalten hat; aber sicher wird das noch kommen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung und 9 von 10 Punkten, die allerdings genrebezogen zu sehen sind - entweder man liebt eben diese britischen Gruselschmonzetten oder man findet sie nur öde und angestaubt.