Review

Fun-Splatter aus Argentinien? Dazu noch eine Amateurproduktion? Ist dieser Trash ertragbar? – Ja, er ist es. Vorraussetzungen hierfür sind allerdings die entsprechende Laune des Zuschauers und das auf Standby geschaltete Gehirn.

Zwei Leute sind zu großen Teilen für diesen Streifen verantwortlich: Pablo Parez, der den langhaarigen Mathematikstudenten Bill spielt und Hernan Saez, der die Rolle des irren Max übernommen hat. Beide schrieben das Drehbuch und führten Regie. Das Ergebnis kann sich für eine Amateurproduktion recht gut sehen lassen.
Die Story ist entsprechend dünn wie nebensächlich: Die eben erwähnten Typen und John West, ein ehemaliger Countrysänger und Wrestler, sind in einem provinziellen Nest auf der Flucht vor bunten Zombies.

Und da wird nicht lange gefackelt und auf recht phantasievolle Weise gesplattert, was das Zeug hält. Mit abgerissenen Körperteilen wird Schabernack getrieben, ein Zombie wird mit seiner eigenen Darmschlinge gefesselt und so mancher Fausthieb ist wahrlich durchschlagend.
Dabei ist die Qualität der zahlreich eingesetzten Effekte bemerkenswert gut ausgefallen und auch geschminkte Zombies finden sich in buntbemalten Variationen und wissen zu erheitern.
Die Kamera arbeitet bis auf ein paar Wackelaufnahmen während der Fights recht gut und man merkt den Machern an, dass „Braindead“ zu ihren Lieblingsfilmen gehört. Schneller Schnitt und Zoom auf ein blutverschmiertes Gesicht mit aufgerissenen Augen kommt einem da doch recht bekannt vor.

Das Tempo ist besonders zu Beginn recht hoch und lässt dann leider kontinuierlich etwas nach und der Mittelteil in John Wests Haus mit dem Fan und dem Country-Song ist dann der absolute Tiefpunkt. Das Ende kommt dann noch mal etwas in Fahrt, erreicht aber nicht die Rasanz der ersten Hälfte. Auch der Humor ist bisweilen recht albern und platt und die Synchro, vor allem die von Max, ist ziemlich daneben.

Aber wer auf durchgeknallten Fun-Splatter steht, wird sich zumindest stellenweise amüsieren.
6 von 10 Punkten

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