Der Totmacher
1924. Fritz Haarmann gesteht 24 Morde an jungen Männern, die er auf schlimmste Art und Weise regelrech massakriert hat.
Ein psychiater will herausfinden, ob Fritz Haarmann als zurechnungsfähig verurteilt werden kann oder nicht, die Gespräche kommen ins Rollen...
Um was anderes gehts in dem Film auch nicht!
Der Totmacher ist ein spezieller Film. Keine Action, keine Tote, keine Gewalt. Trotzdem gehts in diesem Streifen ausschliesslich um einen Massenmörder und seinen Taten.
Der Film spielt in genau einem einzigen Raum, und dies ganze 110 Minuten - eine riesen Belastung für die Schauspieler! Aber wie vor allem Götz George (wohl seine beste schauspielerische Leistung) und Jürgen Hentsch diese doch recht grosse Einschränkung überwinden ist unglaublich, die Schauspieler werden niemals langweilig und überzeugen mit Tonlage und Mimik voll und ganz.
Die Geschichte ist sehr interessant und an Ideologie fehlte es Regisseur Romuald Karmakar (Filmdebut) weiss Gott nicht, doch wirkt sich die Ein-Raum-Einschränkung halt dann doch irgendwie schlecht auf die Spannung aus. Interessant: Ja, spannend leider eher nicht. Auch ist der Film mit 110 Minuten relativ lange gehalten. Aber die Tatsache dass hier eine wahre Geschichte verfilmt wurde tröstet vielleicht wieder über einige kleine Mängel hinweg.
Der Totmacher ist sehr interessant und die Schauspieler eine einzige Wucht - doch leidet der Streifen unter seiner einerseits originellen, andererseits aber sehr textlastigen Idee. Für Zuhörer empfehlenswert, für Zuschauer vielleicht eher nicht.
Mich hat dieser Streifen trotzdem sehr beeindruckt, was da Schauspielerisch geboten wird sucht Seinesgleichen. Eine Empfehlung also, die aufgrund keinerlei Gewaltszenen auch berechtigterweise ab 12 Jahren freigegeben ist.
8/10