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Im Mittelpunkt des Films stehen die skurrilen Abenteuer der Studentenverbindung Delta. Dabei wird erbarmungslos das amerikanische Collegeleben der 1960er parodiert. Neben John Belushi als gitarrenquälender, bierdosenzerquetschender, müllfressender Bluto Blutarsky sind Tom Hulce und Stephen Furst als unbedarfte Neuankömmlinge zu sehen. Gemeinsam machen sie ihren Professoren das Leben schwer und bringen Dekan Wormer, der insgeheim die Vernichtung der Verbindung plant, mit ihren üblen Scherzen zum Kochen. Während sich die Deltas den Rest der Studienzeit mit Alkohol, Sex und wilden Partys vertreiben, bleiben die schulischen Leistungen jedoch weitestgehend auf der Strecke.

Hinter dem doch mal wieder etwas dämlichen deutsche Titel, verbirgt sich so etwas wie der Mutterfilm aller College-Komödien. Im Gegensatz allerdings zu meist als Klamaukkindereien angesetzten Kopien kann man über Animal House durchaus schonmal wirklich lachen. Zwar ist auch hier das Niveau der Gags gelegentlich tiefergelegt (Pferd erschießen, rückwärts essen) und vielmals geht es einfach nur wie üblich um ficken, saufen, Party machen, aber hier funktioniert das größtenteils sehr gut.
Einen gehörigen Anteil hat aber auch der prominente Cast, selbst in Nebenrollen tauchen Leute auf wie Kevin Bacon, Donald Sutherland oder Bruce McGill auf. Den Vogel schießt aber der leider viel zu früh verstorbene John Belushi ab, dessen Charakter den Alptraum aller Lehrer darstellt. Fett, faul, Wisky auf ex frühstücken oder Schmalzbarden die Gitarre zertrümmern, hier kommen alle negativen Charakterzüge zusammen. Allerdings ist der Rest der Delta Studentenverbindung des Faber College kaum besser und so kommt der nicht gerade wohlgesonnene Dekan zu dem Entschluß die ganze Bande hochkant bei der kleinsten Gelegenheit von der Uni zu schmeißen.
Von einer durchgehenden Handlung hat man sich aber früh verabschiedete, sondern beschränkt sich mehr auf die Streiche und psychointeraktion der Deltas mit ihrer Umwelt und den erwarteten chaotischen Episoden. Hinter dem Film verbirgt sich das National Lampoon Satireheft, das ja schon manche Komödie auf den Markt geworfen hat, wer deren Stil kennt, weiß in etwa was hier auf einen wartet.
Wortgewandte Bonmots oder tiefgründige Statements darf hier keiner erwarten. Klauen wird hier beispielsweise als soziale Güterumverteilung bezeichnet, auch sonst ist die Stimmung angenehm frech, wenn sich Bluto darüber aufregt, "das die Amerikaner auch nicht aufgegeben haben, als die deutschen Pearl Harbour bombadiert haben", lag ich am Boden. Auch klar das nicht jeder Spruch ein Brüller ist, aber die Mehrheit der Gags zündet. Kann man auch nach über 30 Jahren noch genießen.
7/10

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