Sexistische Teeniekomödien waren Anfang der 80er ähnlich angesagt wie heute. Den Grundstein legte wohl "National Lampoon’s Animal House", in dem es eine Stundentenvereinigung zu Beginn der 60er so bunt treibt, bis sie vom Campus fliegen. Im Rahmen einer Abschiedsparade rächen sie sich.
Zugegeben, die Story ist billig, aber das macht in diesem Fall gar nichts. Denn das Drehbuch serviert uns einen köstlichen Gag nach dem anderen, unterstützt von Darstellern, die ihr Handwerk verstehen. Das bekannteste Gesicht ist das vom legendären John Belushi, der hier als fetter und ordinärer "Bluto" zwar nur eine Nebenrolle hat, aber die Lacher stets auf seiner Seite verbuchen kann. Legende ist die von ihm verursachte Essensschlacht. Ansonsten gibt es noch eine Vielzahl bekannter Gesichter zu sehen, etwa Karen Allen aus "Raiders of the lost Ark", Kevin Bacon oder Donald Sutherland. Durch die Vielzahl an Darstellern tritt die Handlung eh in den Hintergrund, der Film wirkt fast schon wie eine lose Aneinaderreihung von (überwiegend) sehr guten Gags.
Die Zielgruppe ist im Gegensatz zu heutigen Teeniefilmen etwas älter. Trotz zahlloser Zoten findet man in "Animal House" keinerlei thematische Behandlung von pubertären Problemen, das einzige was zählt, ist feiern und Spaß haben. Sogar scheinbar ernste Momente enden in einem Lachanfall, etwa als ein Junge erfährt, seine Freundin sei verstorben und er erwidert: "Ach und sie wollte doch einen Joint für mich aufbewahren." Nackte Brüste gibt es ebenfalls zuhauf zu sehen, wahrscheinlich neben dem anarchistischen Humor ein Grund für die früherer Freigabe ab 18.
Man kann sich leicht ausmalen, was los war, wenn dieser Film auf einer Studentenparty in den 80ern lief. Ergo ein fast schon prägender Film für eine ganze Generation, der viel Einfluss auf heutige Werke wie "American Pie" hatte. Der Schluss ist Kult und musste bereits Dutzende Anspielungen über sich ergehen lassen (siehe diverse "Futurama" oder "Simpsons" Folgen). Wer für die anstehende Silvesterparty oder "School’s out"-Partys (grrr, was für ein Scheißwort *g*) im Sommer noch keinen Film hat, dem rate ich zu diesem Evergreen. Ein Fest für’s Zwerchfell!