Review

Wie auch „Hijack“, ist „Memorial Day“ ein Royal Oakscher Totalausfall unter der Regie von Stümper Worth Keeter. Wer hier noch Spaß dran hat, der muss entweder ein überzeugter Royal-Oaks-Fan sein (Gibt es so was?) oder ein Faible für richtig miese Filme haben. Selbst Freunde der gepflegten B-Action müssen sich angesichts dieses filmischen Nichts mit Grausen abwenden.

„Memorial Day“ trieft vor Sparmaßnahmen. Keine Szene die einigermaßen professionell oder ansprechend inszeniert worden ist. Den Vogel schießt dabei allerdings der Plot ab. Da der CIA die Mittel zusammengestrichen werden, organisieren die mal eben eine Terrororganisation mit Namen „Red Five“, zerbrutzelt mit einem ausrangierten Killersatelliten einiges an amerikanischem Interieur und schickt einen gehörig durchgewaschenen Elitesoldaten gen Präsidentenanwärter. Alles nur, um wieder mehr Kohle aus dem Haushaltsbudget der Vereinigten Staaten von Amerika zu bekommen. Was tut man nicht alles, um seinen Arbeitsplatz zu sichern.

Nun, Worth Keeter scheint dafür nicht viel tun zu müssen. Die hier anzutreffenden Weltraumtricks sind gelinde ausgedrückt vorsintflutlich und waren schon in den Achtzigern außer Mode. Ganz billige Modelltricks sollen hier Weltraumshuttles zeigen, die um den Orbit düsen und sich dem seit Jahren dort herumkreisenden Killersatelliten aussetzen. Als Effektkrönungen müssen dann die Zerstörungsorgien des Satelliten herhalten: Entweder wird munter aus „Crimson Tide“ entliehen oder man versucht sich daran mit Sylvesterböllern eine im Kindergarten entstandene Pappmachékulisse zu zerbimsen.

Nein, auch Trash-Fans wird dieser Streifen keinen Spaß machen, denn dafür ist er zu sinn- und einfallslos. Der letzte Funke Hoffnung erlischt nämlich wenn der unmotivierte Jeff Speakman (Warum zur Hölle schickt man so ein Wrack los?) labil und mit Kopfschmerzen im Gepäck als Attentäter losgeschickt wird. Natürlich kehrt sein Gedächtnis zurück, an eine Reporterin aus vergangenen Tag gelangt er rein zufällig natürlich auch noch und wer den Tag retten wird, ist sowieso klar.

Wenn es dabei denn wenigstens ein paar Lichtblicke in Form von Action geben würde.. Doch leider nix, nada, no..... Nüüüüscht! Das bisschen Gekloppe und Geballere ist unmotiviert, unspektakulär und schnell abgehandelt. Gerade so als wäre das nur eine lästige Pflicht für zwischendurch. Noch hirnloser als der Plot fallen dabei die Dialoge aus. Mal auf den Auftritt des schwarzen Kameramanns achten, als Speakman den Präsidentenanwärter im Studio überrascht!

Boa, es gibt so einigen Stumpfsinn in dieser Zelluloidvergewaltigung zu entdecken. Da wird Speakman doch tatsächlich schon seit Jahren per Elektroschock therapiert (sehr modern!), ist aber ein paar Sekunden später schon wieder fit wie ein Turnschuh, ohne auch nur irgendwelche Folgeschäden davon zu tragen. Das vorherige Zitieren von Ian Fleming ist eine Frechheit, das Zusammendoktoren der Verschwörungstheorie seitens der Reporterin zum Wiehern. Man könnte sich noch an zig solcher dilletantischen Drehbuchideen hochziehen, aber dann hat der Leser ja selbst nichts mehr zu entdecken.


Fazit:
Übelst verhunzter Versuch eines Politactionthrillers. Finger weg, das macht echt keinen Spaß mehr. Naja, als Folterwerkzeug ist der Streifen dann doch allemal zu gebrauchen. Und wer sich über Filme wie „Resident Evil: Apocalypse“ aufregt, der darf dann hier gern mal rein schauen. So sehen richtig schlechte Filme, die gar keinen Unterhaltungswert besitzen, aus.

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