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Der Cop Vincent D’Agosta hat einen neuen Fall: Auf einem Schiff, welches gerade aus Brasilien zurückkehrte, findet man nur noch Leichen vor, allesamt enthauptet. Von dem oder den Tätern fehlt jede Spur. Als eine Woche später in einem Museum in Chicago ein Wachmann bestialisch ermodert aufgefunden wird, leitet auch Cop D’Agosta die Ermittlungen. Besonderns rätselhaft: Auch dem Wachmann wurde der Kopf abgetrennt. Bei einer Autopsie kommt heraus, dass der Hypotalamus aus dem Gehirn entfernt wurde. Und auch den Opfern auf dem Schiff wurde der Hypotalamus entfernt. Als wenig später zwei Polizisten in den dunklen Gängen im Museum von einem Mann mit einer Axt angegriffen werden, gelingt es ihnen, den Angreifer zu erschießen. So scheint er Fall gelöst zu sein, doch D’Agosta bleibt skeptisch, und doch muss er dem Bürgermeister nach geben und die grosse Skala im Museum kann stattfinden, was für alle Beteiligten Gäste ein grausiges Erlebnis werden wird.

Mit das Relikt hat Peter Hyams ein hervorragendes Beispiel geliefert wie effektiv und hochbrisant ein Monsterhorrorfilm sein kann, man vergleiche nur mit dem Zeug was der Syfy Channel im Wochenrhythmus rausrotzt. Die Story ähnelt anderen Genregrößen und läßt sich im wesentlichen mit eine Gruppe Menschen ist mit einem schier unbesiegbarem Riesenvieh und muß sich seiner Haut erwehren zusammenfassen.
Dies wurde hier aber exzellent umgesetzt, durch sympathische Charaktere die nicht nur die stereotypischen Helden oder Blödmänner sind, sondern die alle ihre kleinen Schwächen und Macken haben, zwischendurch darf sogar immer mal wieder Humor aufkommen, wenn D’Agosta Name permanent falsch ausgesprochen wird, seine Abergläubigkeit oder das Sorgerechtsverfahren um seinen Hund (gibts sowas?), der Schwerpunkt liegt aber deutlich auf dem Horrorformat.
Die Atmosphäre wird dauerhaft düster unheimlich gehalten, die Figuren agieren meist in dunklen Kellern oder fliehen durch neblige Gänge, der Zuschauer wird stets miteinbezogen und der Pulsschlag ist deutlich über Normalpegel. Zudem kommen noch für FSK 16 sehr ruppige Szenen, die FX kommen gut rüber, das Monster hat eine absolut bedrohliche Aura und selbst die vielen Kopfattrappen sehen wirklich echt aus, was in sehr vielen Produktionen nicht der Fall ist.
Das Relikt hatte auf jeden Fall ein ordentliches Budget zur Verfügung, die Produktion wirkt niemals ansatzweise billig, sondern man fährt an Sets und Tricktechnik auf, was die Studios zu leisten im Stande sind. Man versucht sogar auf wissenschaftliche Plausibilität Wert zu legen, ich hab zwar keine Ahnung wie ein Hypothamalus schmeckt, aber zumindest klingt das Drehbuch halbwegs logisch, könnte aber durchaus von einem Biologie Studenten in seiner Doktorarbeit mal abgeklopft werden.
Einen Pluspunkt auch das Hyams auf die antelegraphierte Love Story verzichtet und die nervigen Kinderdarsteller frühzeitig aus dem Spiel nimmt. Das Relikt hat jedenfalls Hand und Fuß, vor allem hält der Film den Spannungslevel über eine Stunde konstant auf Dauerfeuer. Ich wüßte echt nicht viel, was man da noch verbessern sollte.
9/10  

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