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Im Chicagoer Museum für Naturgeschichte landen zwei Kisten aus Brasilien, die ein Anthropologe schickte, außer einem Relikt finden sich zur Überraschung der Kollegen nur Blätter mit einem pilzartigen Virus darin. Als sich ein Mord im Museum ereignet, wittert der Ermittler Inspector de Agosto einen Zusammenhang zu dem Frachter, der samt toter Besatzung kurz zuvor aufgefunden wurde. Die Geschichte wird mysteriöser, als ein bestialisches Wesen der großangekündigten Eröffnung zur "Aberglauben"-Aussstellung im Weg zu stehen scheint... Mit ethnomystischem Hintergrund liefert das Drehbuch nach der gleichnamigen Romanvorlage von Douglas Preston und Lincoln Child einen packenden Creature-Horror, der dank solider Charaktere und guter Darsteller nie langweilt. Schnell kommt "Das Relikt" zur Sache und taucht in die zunächst menschenleere Kulisse des weitläufigen Museums ein, später in die noch düstereren Gänge der Kanalisation darunter. Mag die Story um eine Hand voll Menschen, die dem Ungeheuer des südamerikanischen Ureinwohnerstammes zu entkommen suchen, nicht gerade neu sein, kann die Umsetzung mit gelungener Atmosphäre zwischen Thrill und klaustrophobischen Sets gut unterhalten. Allein schon die Kreatur, die SFX-Guru Stan Winston erschuf, gehört zu einem Leckerbissen des Genres, nebenbei bemerkt zieht es eine für die Freigabe ab 16 Jahren erstaunlich blutige Spur hinter sich her. Beachtlich viele Köpfe rollen vor die Kamera und machen Vincent D'Agosta und seiner Filmpartnerin, der Biologin Dr. Margo Green das Leben schwer. Tom Sizemores Performance als Hauptfigur gefällt mit seiner Mischung aus Aberglauben und Entschlossenheit im Handeln und wenn das Finale mit den üblichen, etwas großkotzig aufgefahrenen Streitkräften droht, entschädigen so manche Spezialeffekte lichterloh brennend dafür. Die Evolutionsthesen braucht man kaum auf die Goldwaage zu legen, muss man auch nicht, wenn Peter Hyams mit seinem Popcornkino den Horrorfilmfan so gut unterhält. So mancher Dialog birgt geradezu Witz, da ist man von anderen Hollywoodschinken, trotz aller Klischees der Nebenfiguren, Platteres gewohnt.

Fazit: Gelungener Monsterhorror mit Thrill. Sicher ohne Tiefgang, doch mehr als Durchschnittskost zwischen anderem Monster-Mainstream, spannend und mit der Extraportion Action. 6,5/10 Punkten

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