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Kriegsfilme waren nie mein Spezialgebiet. Solche Filme haben es mir nie richtig angetan. Natürlich gibt es auch richtig gute Kriegsfilme wie zum Beispiel "Platoon", den koreanischen "Brotherhood", "Windtalkers" von John Woo oder "Die letzten Amerikaner". Von den meisten Kriegsfilmen die ich bis jetzt gesehen habe war ich aber nicht wirklich begeistert. "Full Metal Jacket", "Black Hawk Down" oder den surrealen "Apocalypse Now" halte ich für leicht überschätzt und "Wir waren Helden" und Spielbergs "Der Soldat James Ryan" haben mir überhaupt nicht gefallen. Auf etwa dem selben Niveau bewegt sich auch "Desert War", wenn auch aus etwas anderen Gründen.

Der Film ist ein B-Movie und zwar durch und durch. Ausnahmsweise kämpfen hier mal nicht George Clooney, Sean Penn, Tom Hanks oder Mel Gibson an der Front. Auf Hollywoodstars müssen wir hier aufgrund des niedrigen Budgets gänzlich verzichten. Das einzig halbwegs bekannte Gesicht in "Desert War" dürfte wohl Michael Madsen sein. Der spielt diesmal einen Sergeant und macht seine Sache wie immer recht ordentlich, allerdings macht er in einer Uniform keine sonderlich gute Figur. Die Rolle eines Cops oder eines Gangsters passt besser zu ihm.

Fast alle Kriegsfilme handeln entweder vom Vietnamkrieg oder vom zweiten Weltkrieg. "Desert War" ist anders. Er thematisiert mehr oder weniger den Golfkrieg, das allerdings nicht sonderlich gut. Man wird hier die ganze Zeit über das Gefühl nicht los in irgendeinem billigen B-Actioner gelandet zu sein. Eigentlich will "Desert War" aber ein Kriegsfilm sein.

Die meisten Kriegsfilme haben Überlänge. "Desert War" geht nur knapp 90 Minuten. Trotzdem entführt uns Regisseur Rodney McDonald keineswegs sofort aufs Schlachtfeld, sondern schildert uns erst ausführlich das Überlebenstraining der Naivy usw. Wir dürfen ein paar Piloten zusehen wie sie ihre Maschinen testen, wirklich spannend ist das jedoch nicht und mit dem Golfkrieg hat das auch nicht viel zu tun.

"Desert War" ist ein B-Kriegsfilm. Von einem solchen kann man natürlich keine fetten Schlachten ala "Der Schmale Grat" erwarten. Das war von vornerein klar. Allerdings gibt es bei "Desert War" nicht nur keine fetten Schlachten, wir bekommen hier fast überhaupt nichts vom Krieg zu sehen, nur zum Schluss. Ab und zu rollen ganz kurz ein paar Panzer durch die Wüste oder es gibt einen billigen Schusswechsel. Das war es im Grunde aber auch schon. Es gibt einen kleinen Luftkampf mit Jets, der einbisschen an "Der Stählerne Adler" erinnert, der ist im Grunde aber nicht der Rede wert. Bei "Desert War" wird kaum geschossen, dafür aber viel gesprochen. Zu viel!

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