Review

Allerhöchstens durchschnittliches Heroic Bloodshed, das zwar heutzutage schon wieder ganz angenehm ausfällt, aber auch keinen frischen Wind in das halbtote Genre hineinbringt.
Woran der Film neben der überkonfusen Geschichte – es werden gleich 8 konkurrierende Gangs aufgezählt plus einigen auftauchende Westlern - am meisten leidet ist der Hauptdarsteller. Solch einen Film muss mit charismatischen Akteuren besetzt werden, Leuten mit denen man mitfiebert und sowohl den Überschwang an Gefühlen und Emotionen abkauft als auch die letztlich heroischen Aktionen, wobei Takaki Ishibashi in beiden Gefilden aber auch rein gar nichts bringt.
Nun hat auch das HK Kino einige blasse Helden gehabt, man denke an Canti Lau, Deric Wan, Max Mok oder Cheung Kwok Cheung ,aber niemand ist derartig mit einem ständig gelangweilt herunterhängenden Gesichtsausdruck durch die Gegend marschiert. Da ist null Charisma oder Präsenz vorhanden, von Coolsein ganz zu schweigen.
Die anderen Darsteller sind bis auf den Columbo – Verschnitt des Polizisten eigentlich auch nichts, die Ehefrau vom Helden wird gar von einer japanischen Anne Archer verkörpert, auch schlimm.
Es fing dabei alles ganz gut an, wenn auch leicht trashig: Ein Hinkender marschiert mit einer zugedeckten Kiste in den Hintereingang eines Restaurants, zieht sich in der Küche einen Taucheranzug an und steigt ins Aquarium, um von dort aus ! das Feuer auf die Gäste zu eröffnen. Die Szene sah zwar allgemein eher lustig aus, und war von den akustischen Effekten auch nicht ganz überzeugend, aber der Film punktete sowieso fast nur bei den Actionszenen, und so viele gab es da von nicht.
Eigentlich wird nur noch ein eher kleines Attentat an einer Waschstrasse ausgeführt, sowie der relativ breite Showdown, beide auch ganz gut und einfallsreich ins Bild gesetzt, inklusive vieler und recht detaillierter Einschüsse. Allerdings sollte man dabei auch andere Musik als welche aus der Jazzlounge dazu einsetzen.
Der Rest des Filmes ist dann auch in einem sehr gediegenen Tempo [ wenn man überhaupt von Tempo reden kann ], es wird auch lang auf das sehr sterile Eheleben des Sanitärfachverkäufers eingegangen, der den Umgang mit seiner Frau auch nur in Zeitlupe betreibt, wie es scheint. Dialoge kommen selten über „Möchtest.du.ein.Stück.Fleisch.essen ?“ hinaus, die wenigen gezeigten Gefühlen sind mehr plumper Natur, die Schwester eines angeschossenen Triaden hätte sich über eine Fahrt dessen zum Hospital letztlich wohl eher gefreut als über seinen tödlichen Besuch bei ihrer Abschlussfeier z.b.
Von einem nüchternen Porträt der Yakuza wie bei Kitano kann man angesichts des phlegmatischen Geschehens auch nicht sprechen, so bleibt einzig durchaus akzeptable Unterhaltung mit einigen blutigen Querschlägern übrig.

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