6
Die Story war überraschenderweise interessant, hübsche mittelalterliche deutsche Drehorte gab es auch und der Soundtrack klang echt gut. So eine tadellose Schauspielleistung bin ich ebenfalls nicht gewohnt vom Kino unseres Landes.
Aber dass dieser Film deutschlandweit beschlagnahmt wurde (in 2000!) ist außerordentlich lächerlich, die paar Folterszenen waren bezogen auf die Effekte und die Härte keinesfalls vergleichbar mit anderen Horror-Klassikern aus der Zeit. Soweit ich das beurteilen kann, war sogar alles historisch recht akkurat aufgebaut, ohne übertriebene Splatter-Einlagen.
6
Es kommt einem so ein bisschen wie die deutsche Antwort auf den japanischen TOKUGAWA vor, auch wenn dessen Tragik und Grausamkeit hier nicht erreicht werden können. Dennoch sind die Folterszenen, zumindest in der uncut Fassung, ziemlich explizit und hart. Und obwohl es sich glasklar um plakative Exploitation handelt und nicht etwa um eine lehrreiche Geschichtsstunde, so muss man diesem Stück 70er Jahre Mitternachtskino doch attestieren, dass es die Ignoranz und das engstirnige Scheuklappendenken der Menschen in der frühen Neuzeit gekonnt einfängt und die zweifelhaften Methoden der Kirche in dieser Epoche gezielt an den Pranger stellt. Man ist also gar nicht so weit von der historischen Realität entfernt. Vor allem wird der Zuschauer emotional miteingebunden, wenn er mitansehen muss, wie die Geistlichen die Hexenjagd als Instrument der Einschüchterung eigennützig missbrauchen.
7
Sehenswerter Hexenfolter-Film, der durch eine ansprechend-schlichte Inszenierung, herrlich klischeehafte Charaktere und einige harte Folterszenen zu gefallen weiss. Natürlich darf man keinen Splatter erwarten, das sollte jedem klar sein. Hier bekommt man vielmehr einen realistischen Einblick in die Umtriebe der vergangenen Jahrhunderte, in denen Willkür und Ausbeutung seitens der Kirche den Alltag dominierten. Wer Filme wie den Hexenjäger mochte, der wird auch an Hexen bis aufs Blut gequält ( wie ich finde ein unpassend reisserischer Titel ) Gefallen finden. Otto-Normal-Zuschauer und Splatterkiddis sollten den Film eher meiden. Trotz weitgehend fehlender Bluteffekte ist Mark of the Devil nichts für Zartbeseidete...
1
Keine an Authenzität interessierte Verfilmung von Inquisitionsmethoden, nur ein früher Vorläufer des Splatter-Genres, der dem Zuschauer höchstens durch unverhohlen gezeigten Spaß an Sadismus und Folterungen im Gedächtnis bleibt. Die Videofassung "Mark of the Devil" wurde bundesweit beschlagnahmt. Niemand wird dieses Werk wohl ernsthaft in den Videoregalen vermissen. Bewertung: 1/10
7
"Hexen bis aufs Blut gequält" hätte durchaus ein würdiger Nachfolger zu Michael Reeves' "Hexenjäger" werden können, allerdings hat Adrian Hoven, der nach 14 Drehtagen die Regie für den drogenvernebelten Michael Armstrong übernahm, die durchaus ambitionierte Geschichte ordentlich in Richtung Sexploitation gekippt. So geht das anklagende Moment angesichts nackter Brüste und herausgerissener Zungen etwas unter. Für Freunde deutscher Exploitation ist "Hexen bis aufs Blut gequält" aber definitiv ein ganz großes Highlight. Erwähnenswert sind noch die hervorragenden Schauspieler, allen voran der junge Udo Kier als Aufklärer, dessen Darstellung das harte Ende umso intensiver werden lässt.
8
Bei dem Thema "Deutsche Horrorstreifen" drängen sich dem erfahrenem Zuschauer sofort Disaster wie zum Beispiel die "Violent Shit" Reihe in den Kopf so das man geneigt ist sich vermeitliche weitere Verbrechen dieses Genres nicht mehr anzutun. Doch dieser Film wird für positive Überraschung sorgen. Man könnte ihn glatt für eine Hollywood Produktion halten. Die wunderbare altertühmliche Sprache und Umgebung kommen wirklich gut rüber, von den grausamen Folterszenen ganz zu schweigen welche das empfindliche Thema (angebliche) Hexen verfolgung in seiner ganzen Dramatik vermitteln. Man könnte sogar sagen das der Titel zum Film selber gar nicht passt da er einen weiteren hirnlosen Splatter vermuten lässt, aber dem ist nicht so! Aber natürlich kommt auch der kleine Sadist der tief im inneren eines jeden Horrorfans tobt nicht zu kurz. Mein Fazit: Der beste deutsche Horrorstreifen!