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Der Schriftsteller Paul Sheldon hat an einem stürmischen Wintertag einen Autounfall. Anne Wilkes, auch einfach nur "Annie" genannt, rettet den Autor und nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Bald wünscht Paul sich, dass er wohl lieber erfroren wäre, denn Annie ist "ein wenig" gestört und hält den Autor in ihrem Haus gefangen. Paul soll einen neuen Liebesroman von "Misery" verfassen, denn Annie war sichtlich erbost darüber, dass er ihre Lieblingsfigur wollte sterben lassen.

Prinzipiell ist es keine schlechte Story, aber die Umsetzung ist in einigen Passagen etwas zu langweilig geraten. Wenn man sich den Film ein zweites Mal ansieht, ist er bei weitem nicht mehr so unterhaltsam, wie beim erstmaligem Anschauen. Das liegt daran, dass es zu wenig Action gibt. Paul Sheldon ist fast ausschließlich an sein Bett gefesselt und hat somit kaum die Möglichkeit etwas Schwung in die Bude zu bringen oder sogar einen Fluchtversuch zu starten. So spielt sich ein großer Teil immer in der gleichen Location, dem Zimmer, in dem Paul liegt, ab. Annie kommt dann mit liebevollen Worten rein und bekommt dann meistens wieder einen von ihren Ausrastern. Paul kann nicht viel unternehmen und versucht sich irgendetwas auszudenken, damit er das Biest loswird. Es gelingt ihm immerhin zweimal, sein Zimmer während Annies Abwesenheit zu verlassen.

Aber wie gesagt reicht das nicht immer aus, um die Spannung auf hohem Niveau zu halten. Oft geht es einfach nur sehr träge zur Sache. Wirklich sehr gut gelungen ist erst das Ende, bei dem es um die Wurst geht, ob Paul seinem Gefängnis entkommen kann oder nicht.
Die Darsteller agieren, ihren Figuren entsprechend, recht unterschiedlich. James Caan nimmt mit Paul Sheldon einen sehr ruhigen und überlegten Part ein, wogegen Kathy Bates als Annie ihre Aufgabe mit den Ausrastern ganz gut erledigt. Auf der anderen Seite ist sie häufig auch eine liebeswürdige Person. Dieser Emotionwechsel ist ihr also auf alle Fälle gelungen.

"Misery" wäre in meinen Augen noch ausbaufähig gewesen. Für eine höhere Note fehlt hier die Abwechslung, die Location und die Handlungsabfolge ist im Kern immer die gleiche. Paul liegt in seinem Bett, Annie kommt ins Zimmer und ist entweder gut oder schlecht drauf. Dann verlässt sie das Zimmer und fährt ab und zu auch mal mit dem Auto weg. Paul versucht währenddessen diese Gelegenheiten irgendwie auszunutzen, um zu flüchten oder sich Annie anders vom Leibe zu schaffen, was ihm aber Dank seiner gebrochenen Beine nie so richtig gelingt... - Es ist immer das selbe.

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