Review

Vor einiger Zeit hab ich mal eine Reportage über den Autor Nicholas Sparks gesehen. Er soll wunderschöne Liebesgeschichten schreiben, an die sich mittlerweile auch schon Regisseure heranwagen und seine Bücher verfilmen.

Letztens hab ich mir dann "Nur mit dir - A walk to remember" angesehen und muss sagen, die Story war gar nicht so kitschig, wie ich es mir vorgestellt habe. Klar kam die ein oder andere Szene vor, wie sie wohl nur in einem Film existieren wird und kann, doch irgendwie war die Story auch anders als die ganz großen Romanzen Hollywoods, teilweise doch ein wenig ausgeflippt. Daher war ich von "Nur mit dir" auch ganz angetan, auch wenn er es sicher in meiner Liste von Liebesfilmen nicht an Tom Tykwers "Heaven" oder auch am obertraurigen "Open Hearts" vorbeischaffen wird.

Als ich dann auf "Wie ein einziger Tag" gestoßen bin und erkannt habe, dass auch dieser Film auf einem Roman von Nicholas Sparks basiert, widmete ich mich ihm, auch wenn die Story auch diesmal überkitschig klang. Es geht um Noah, der sich in Allie verliebt. Er ein Junge aus simplen Verhältnissen, der gerade mal 40 Cent in der Stunde verdient, sie aus gutem Hause. Doch auch sie verliebt sich in ihn, die Eltern haben aber was dagegen. Als der Weltkrieg sie trennt, da Noah einberufen wird, scheint es vorbei zwischen den Beiden. In Noahs Abstinenz lernt Allie einen neuen Mann kennen, er macht ihr einen Heiratsantrag und sie nimmt ihn an. Doch plötzlich schreitet wieder Noah in ihr Leben...

Ja, sicher schon zig mal gehört, solch eine Story, also nichts Neues. Im Gegensatz zu "Nur mit dir" war ich dann auch eher enttäuscht von dem Film, da es diesmal wirklich Kitsch pur ist. Wie die Liebesgeschichte entsteht, das ist anfänglich noch ganz aufheiternd und besitzt eine gewisse Abwechslung zu anderen Schmachtfetzen, doch nach und nach gibt es einfach zu viele Klischees. Die Eltern von ihr sind gegen die Beziehung, weil er ein "Bauernjunge" ist, gegen den wohlgesitteten Lon haben sie jedoch nichts. Dann trennt der Krieg Noah und Allie, auch das sieht man in jeder 08/15 Schnulze zuhauf. Und den Rest kann man sich dann einfach zusammenreimen.

Das klingt jetzt alles negativer als es ist, denn so schlecht ist "Wie ein einziger Tag" nicht. Denn Nick Cassavetes schafft es trotz dieser ganzen Klischees, den Film erstaunlich kurzweilig und interessant zu halten. Gleich zu Beginn eine wunderschöne Szene, in der ein Mann in einem Kanu bei Sonnenuntergang über einen See gleitet. A propos See. Als Noah und Allie in der Mitte des Films auf dem See sind und überall diese Enten um sie herumschwimmen, das sind schon tolle Szenen, wie man sie noch nicht so oft gesehen hat. Er hat also durchaus seine positiven Sequenzen, auch wenn diese sicherlich nicht frei von Kitsch sind.

Nur das Ganze fesselt einfach nicht. Oder reißt einen mit. Man ist nicht traurig, als man erfährt, dass Allies Eltern gegen die Beziehung mit Noah sind, sie dann der Krieg trennt und Allie Lon kennenlernt. Da man eh erahnt, wie der Film dennoch ausgeht. Und das macht "Wie ein einziger Tag" eben dann doch nicht zu einem guten Liebesfilm. Denn ein guter Liebesfilm muss entweder einfach völlig anders sein wie der Rest oder, wenn man schon weiß, wie er ausgeht, sollten auf dem Weg zum Ende mehr Innovationen gezeigt werden wie in diesem Machwerk hier.

Allie und Noah sind zwar verdammt sympathisch, der Zuschauer ist sofort auf ihrer Seite und die beiden Hauptdarsteller Ryan Gosling und Rachel McAdams spielen ihre Rollen wirklich hervorragend, doch an der Story haperts dann doch zu sehr. Als dann noch der gute alte Herr James Garner aufkreuzt, der einer dementen, an Alzheimer erkrankten Frau die Liebesgeschichte von Noah und Allie erzählt, dann weiß man ca. nach 2 Minuten, wer diese Beiden sind. Und die letzten 10 Minuten sind dann noch viel unbrauchbarer.

Versteht mich nicht falsch, der Film ist durchaus ganz sehenswert, er ist absolut kurzweilig und die Geschichte der beiden Liebenden ist ganz nett mit anzusehen, doch was Neues erwarten sollte man nicht. Ich hab es mir allerdings, da ich gesehen habe, dass der Film momentan tatsächlich Platz 281 in der ofdb belegt.

Garantiert kein schlechter Film, doch zum mehrmaligen Sehen völlig ungeeignet. Zu ausgelutscht und zu vorhersehbar ist er einfach. Vielleicht ist er für Frauen ganz einfach besser geeignet. Mir war er jedoch zu 08/15, auch wenn er seine guten Momente hat.

6/10 Punkte

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