Review

DMX in einem ziemlich typischen Gangsterfilm

Mittels Tonbändern legt der reichlich ruppige Gangster King David Zeugnis über sein Leben ab. Diese Tonbänder finden einen neuen Besitzer, einem Journalisten, der ganz zufällig Zeuge des Mordes an King David wird, verübt von dessen eigenem Sohn. Der Journalist will nun ein Buch über das Leben von David schreiben, und so verweben sich Rückblenden des Aufstiegs zum Drogenhändler mit Einblendungen einiger Auseinandersetzungen einer anderen Gang unter der Führung von Moon, der wiederum ebenfalls von Davids Sohn gemeuchelt wird, wenn auch aus ganz anderen Motiven. David entpuppt sich als waschechter Unhold, der sogar über die Leichen seiner Freundinnen geht, wenn es seiner Karriere dienlich ist. Doch die Tonbänder bringen dem Journalisten kein Glück, wird er doch als Zeuge von den Schlägern Moons gejagt. Doch auch hier ist Davids Sohn als Retter zur Stelle – und kann sein Erbe einkassieren.

Die Handlung, auch wenn sie durch einen Rahmen auf den Punkt gebracht wird, gewinnt keinen Blumentopf, denn Geschichten vom Aufstieg eines Gangsters haben wir schon viel zu viele gesehen. Und auch die fehlende Moral, alle sind böse und David verdient den Tod, ist kein neues Sujet mehr, denn das gab es bereits bei „Scarface“. Ebenfalls althergebracht ist die Gegend, in der der Film spielt, Lebensbekenntnisse aus der schwarzen Gemeinde hatten wir schon bei „Menace II Society“ oder „Juice“. Und so stellt man sich auf eine ganz normale Gangstergeschichte ein, gespickt mit reichlich Schießerei und Blut, erwartet keine Neuerungen – und wird nicht enttäuscht.

Denn der Regisseur Dickerson ist ein Mann des Handwerks, der hier auch keine großen Schauspieler zur Verfügung hat. DMX muß nicht viel tun, außer sich mies benehmen, da ist ein gleichbleibend cooler Gesichtsausdruck nur von Vorteil. Die restlichen Darsteller werden wir sobald nicht wiedersehen, macht aber auch nichts, denn sie erfüllen alle Klischees, die man mit einem Film über schwarze Gangster verbindet. Viel zu kurz kommt auch die Action, an sich gibt es nur einige ganz kurze Schießereien. Aber das macht alles nichts, denn der Film ist insgesamt lakonisch, wertet nicht, bietet keine Moral und schon gar kein Happy End. Düster ist es, die Figuren sind allesamt nicht sympathisch, und so funktioniert der Film mehr als Drama denn als Gangsterfilm. Actionfans werden enttäuscht sein, Freunde des wahren Lebens von Kriminellen werden sich aber die Hände reiben – und die Liebhaber des englischen Slangs werden wahrlich nicht enttäuscht. Etwas besser als der Durchschnitt, insgesamt aber kein Highlight, daher ganz knappe 7/10.

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