Portugal. Nach einem Streit mit ihrem Freund flüchtet die junge Virginia aus dem Zug und geht alleine übers Land. Zur Nacht sucht sie Zuflucht in einer verlassenen Abtei. Das verfallene Gemäuer ist der Hort der vor über 500 Jahren wegen ihrer Satans-Anhängerschaft hingerichteten Templer, die laut Legende nicht zur Ruhe kommen und des Nachts aus ihren Gräbern steigen. Und tatsächlich: Um Mitternacht öffnen sich ihre Gräber und die lebenden Leichen fallen über Virginia her…
„Die Nacht der reitenden Leichen“ ist innovatives B-Movie-Kino, welches man aus dem mediterranem Bereich nicht vermuten würde. Regisseur Amando de Ossorio kreierte hier einige Neuerungen in Sachen effekthascherischer Mittel, so z.B. schaurige Gralsgesänge, ausgedehnte Zeitlupenszenen und eine verzerrte, hallende Geräuschkulisse, die die Angriffe der mumifizierten Templer zu einem unvergessenen Trash-Horror-Erlebnis machen. Die Handlung ist hinreichend bekannt und eine sehr freie Mischung aus George A. Romeros Zombie-Figuren und spanischer Folklore, reicht aber als Grundstock für insgesamt vier Nachzieher aus. Handwerklich recht bescheiden, kann der Film insgesamt durch seinen naiven Charme und einige unverfrorene Patzer überzeugen. Nur auf die lesbischen Sexeinlagen hätte man verzichten können, weil diese auch dramaturgisch völlig ohne Bedeutung sind. Die deutsche Fassung (alte und neue Fassung) ist handlungsmäßig arg gestrafft worden. In England ist der ungeschnittene Director’s-Cut (letterboxed 1,54:1) erschienen. Darüber hinaus ist die deutsche Fassung aber noch abgedunkelt. Mit Oscar Burner, Maria Silver, Helen Hay, Veronica Limera u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin