Inhalt:
Roger und Virginia beschließen zusammen mit einer Freundin einen Wochenendtrip zu machen. Doch im Zug kommt es zum Streit, worauf Virginia vom Zug springt und im spanischen Hochland verschwindet. Schließlich findet sie Zuflucht in einer alten Burgruine, wo sie die Nacht verbringen will.
Doch kaum ist die Sonne untergegangen, steigen in den alten Ruinen die untoten Tempelritter aus ihren Gräbern. Diese haben vor langer Zeit grausame Rituale durchgeführt und wurden daraufhin brutal hingerichtet. Seitdem sind sie mit einem Fluch belastet und erwachen jede Nacht zum Leben. Virginia kann den Templern nicht entkommen und fällt ihnen zum Opfer.
Einige Tage später macht sich ihr Freund George Sorgen und beschließt zusammen mit ihrer Freundin der Sache auf den Grund zu gehen.
Kritik:
„Die Nacht der Reitenden Leichen“ ist zweifellos ein Klassiker des Horror-Genres. Obwohl der Film natürlich sehr trashig und für heutige Zeiten auch etwas veraltet wirkt, büßt er jedoch nichts an Spannung ein.
Das liegt vor allem an der sehr guten Atmosphäre. Die Idee mit der abgelegenen, verfluchten Burgruine im verlassenen Hochland ist sehr gut. Das ganze wird unterstützt durch die „Warnungen“ des Zugführers, diese nicht zu betreten. Der Atmosphären-Höhepunkt sind aber auf jeden Fall die Nachtszenen, in denen die Templer aus ihren Gräbern kommen. Alte Ruinen; ein Friedhof; Nebel; Grabdeckel, die sich knarrend öffnen…all das sind Markenzeichen für einen klassischen Horror.
Unterstützt wird das ganze durch stimmige Musik (mittelalterlichen Klänge, tiefer Chor), welche zwar etwas einseitig ist, aber irgendwie passt.
An Spannung mangelt es dem Film auch nicht. Regelmäßige Horror-Film-Gucker werden natürlich vieles schon voraussehen können, trotzdem wird der Film nie langweilig.
In Sachen Splatter ist der Film für heutige Verhältnisse (bis auf 1-2 Szenen) eher harmlos. Es gibt eine recht derbe Flashback-Szene, in der eine Jungfrau von den Templern brutal geopfert wird. Auch gegen Ende ist hin und wieder noch mal etwas Blut zu sehen. Das ganze ist recht gut gemacht und wirkt nicht so billig, wie bei manch anderen Filmen dieses Genres, aber wie schon gesagt, sind die Effekte für heutige Verhältnisse eher harmloserer Natur. Gegen Ende des Filmes gibt es auch noch eine Vergewaltigung, welche zwar nicht sonderlich hart, aber irgendwie überflüssig ist und nicht in den Rest des Filmes passt.
Wie schon oben erwähnt, wirkt der Film für heutige Verhältnisse etwas veraltet. Das liegt vor allen an den etwas billigen Effekten bei den „reitenden Leichen“. Bei diesen hat man nämlich einfach nur ein paar Schauspieler in ein Bettlacken gehüllt und ihnen eine billige Maske ins Gesicht geklatscht. Diverse Nachtszenen wurden übrigens am Tag gedreht und nur mit einem Blaufilter versehen. Wirklich stören tut dies allerdings nicht wirklich viel.
Inzwischen besitzt der Film auch einen hohen Trashfaktor. Das hat mehrere Gründe: Da wären zunächst einmal unsere „reitenden Leichen“, welche den gesamten Film die Geschwindigkeit einer Nacktschnecke haben, es aber immer wieder schaffen, ihre flüchtenden Opfer einzuholen.
Dann gibt es noch einige Handlungsstränge, welche arg trashig sind, z.B. ein Flashback, in dem die beiden Hauptdarstellerinnen miteinander rumknutschen.
Auch die Bummelbahn, mit der unsere Helden am Anfang des Filmes fahren, besitzt einen leichten Trashcharakter, da diese dieselbe Geschwindigkeit besitzt, wie unsere lieben „reitenden Leichen“.
Die Schauspieler lassen allerdings zu Wünschen übrig. Alle spielen etwas übertrieben und wirken teilweise auch lächerlich. Die drei Hauptdarsteller gucken allsamt etwas dämlich aus der Wäsche, aber auch so mancher Nebendarsteller kann nicht immer überzeugen. Besonders der Typ vom Leichenschauhaus wirkt unfreiwillig komisch.
Noch was zu den Fassungen: Natürlich sollte man sich von dem Film die ungekürzte Fassung besorgen, um die wenigen Gore-Szenen genießen zu können. Diese gibt es von „Laser Paradise“ in sehr guter Bild und Tonqualität auf DVD.
Fazit: „Die Nacht der reitenden Leichen“ ist ganz klar ein Horror-Klassiker. Der Film besitzt jede Menge Spannung und Atmosphäre. Leute, die nur auf moderne Horror-Streifen stehen, wo ein Computer-Trick den nächsten jagt, werden die „reitenden Leichen“ wahrscheinlich nicht beeindrucken können, wer aber auf klassische Horrorfilme steht, der ist hier gut bedient.
10/10