Review

Ach ja, die guten alten "reitenden Leichen"... Die sind für mich ja Nostalgie pur!
Damals als die klapprigen Gerippe-Männchen noch allfreitäglich bei der "Wilden Hilde" auf RTLplus vorritten, saß der kleine GhostShit nämlich wie gebannt vor der Flimmerkiste, freute sich, dass er mal länger aufbleiben durfte und lernte durch diese trashige Filmreihe den Horrorfilm kennen und lieben...

Nun aber kurz zur Story jenes Films, in dem die Leichen reiten lernten:
Typ A und Tussi A wollen mit dem Zug in Urlaub fahren. Kurz vor Abfahrt treffen die beiden aber Tussi B, eine alte Schulfreundin von Tussi A, und bieten dieser an den Urlaub mit ihnen zu verbringen. Tussi B willigt ein.
Auf der gemeinsamen Zugfahrt stellt sich aber schnell heraus, dass Typ A eigentlich was von Tussi B und Tussi B auch was von Typ A will, was Tussi A aber natürlich gar nicht so zusagt, zumal sie damals in zarten, verblümten Jugendtagen selbst mit Tussi B sexuell ein bisschen herumexperimentiert hat (...ich hoffe die Verwirrung ist perfekt...).
Tussi A springt jedenfalls vollkommen angepisst (...nicht wörtlich zu verstehen) aus dem im Schritttempo fahrenden Zug und erreicht, nachdem sie Stunden lang in der unbewohnten spanischen Pampa umhergeirrt ist, eine verlassene Burg.
Was die Holde allerdings nicht weiß: Auf dem angrenzenden Friedhof liegen die Leichen eines alten Teufelsanbeter-Ordens begraben, welche allabendlich um Punkt Mitternacht aus ihren Gräbern steigen und nach jungfräulichem Blut dürsten...

Sorry, dass ich 'n bisschen weit ausgeholt hab', aber das war einfach nötig, um das Feeling des Films gut rüber zu bringen...
"Die Nacht der reitenden Leichen" ist eben ein verstaubter, strunzdoofer Gruselfilm ohne viel Grusel, Spannung oder Logik, der dafür aber mit ein paar völlig unangebrachten Softsex-Szenen angereichert worden ist. Juhu!
Kurzum: ein Trash-Vergnügen der Superlative!!!

Die reitenden Leichen an sich sind Umhang und Kaputze tragende Skelett-Männchen, die in Zeitlupe auf schwarz vermummten Pferden durch die Pampa gallopieren oder aber im Chor stöhnend hinter kessen Mietzen her schleichen.
Masken und Kostüme sind dabei fast schon bodenlos, sind aber eben auch so blöd und dämlich, dass sie irgendwie schon wieder heftigst zum Schmunzeln anregen.
Das Trash-O-Meter steigt und steigt...

...und steigt:
Die reitenden Leichen - das sind hysterisch kreischend Weiber, die garantiert im unpassensten Moment stolpern.... - das sind lächerliche Grufties im Cape.... - das ist im Grunde ziemlicher Unfug, der aber dennoch zu unterhalten weiß.... - das ist einfach KULT!!!
Wer also einmal Bock auf ein schön verstaubtes, atmosphärisch aber dennoch sehr stimmiges Gruselfilmchen hat, der sollte zu den reitenden Leichen greifen.
In Teil 1 kommt eben diese Schauer-Atmosphäre so ungefähr am tragendsten zur Geltung, so dass tatsächlich von (zwar recht sleazigem, aber dennoch) äußerst gelungenem "Mitternachts-Vollmonds-Friedhofs-Feeling" die Rede sein kann.
Wirklich gruselig wird's zwar nicht, ich persönlich muss aber jedes Mal an den kleinen GhostShit denken, der nach der "Wild Hilde"-Nacht mit eben diesem Teil der Leichen mit dem Kopf unter dem Kopfkissen geschlafen hat...

Fazit:
Die reitenden Leichen - das ist "Hui Buh" für Erwachsene.... - das ist "Antropophagus", nur weniger brutal, aber wesentlich besser.... - das ist ein Schauermärchen für Trash-Hasen...., - ...die sind, wie gesagt, einfach KULT!!!
Wer die nicht kennt, ist nicht mein Freund!!! BÄH!!!

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