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Hui, mal wieder was aus der Rubrik "Kult-Filme der 70er Jahre". Dieses mal die reitenden Leichen, die sich später noch durch 3 weitere Filme galoppieren, ehe sie endgültig tot geritten waren. Wobei, um ehrlich zu sein schon der erste Teil schleppt sich mehr über die viel zu lange Spielzeit, ob man da wirklich noch drei extrem trashige Fortsetzung gebraucht hat ist also durchaus fraglich. Jetzt aber zum ersten Auftritt der untoten Templer.

Regisseur Amando de Ossorio, der der Welt unter Anderem Filme wie "Hydra - Ausgeburt der Hölle" und "Der Exorzist und die Kindhexe" (!?) hinterlassen hat, ist nun eher keiner der großen Genres. Warum das so ist, zeigt er auch mit den reitenden Leichen. Der Film hat keinerlei Sinn für Timing, Tempo und Spannung. Eine gewisse unheimliche und unwirkliche Atmosphäre will ich ihm ja gar nicht absprechen, aber zu meist langweilt Amando de Ossorio den Zuschauer mit Charakteren, die so eindimensional gezeichnet sind, das sie eh keinen wirklich interessieren und wenn dann mal etwas passiert, kann man sich sicher sein, das spätestens durch die Effekte alles was an vermeintlicher Atmosphäre da war schnell wieder verloren geht.

Bevor es aber soweit ist, muss man sich durch eine endlos erscheinende Exposition quälen, die ein junges Pärchen als Hauptfiguren aufbaut, das irgendwo in Spanien Urlaub macht und durch Zufall eine alte Freundin der Frau wieder trifft. Die schließt sich den beiden an, was zu gar herrlichst dümmlichen Dialogen und seltsamen Eifersüchteleien führt. Zumal es da auch noch die gemeinsame erotische Vergangenheit der beiden Frauen im Mädchenpensionat gib. (Übrigens in schönster David Hamilton Weichzeichner Optik gefilmt und in etwa so erotisch wie schimmliger Käse). Wie dem auch sei, der weibliche Teil des Pärchens steigt bei einer Zugfahrt übers flache Land zwischendrin aus und schlägt ihr Zelt (bzw. ihren Schlafsack) in einem alten Templerkloster auf. Dumm nur das die Angehörigen des Ordens verflucht sind und des Nachts als Skelette auf ihren erstaunlicherweise nicht skellettierten Pferden durch die Anlage reiten und sich über unschuldige Camperinnen hermachen.

Ok, ich will dem Film gar nicht absprechen dass er mit den Templern, eine Art Mischung aus Zombies und Vampiren, dem Horrorgenre durchaus eine Bereicherung gegeben hat, aber wie viel mehr hätte ein Regisseur mit einem Auge für Spannende Situationen und atmosphärischen Grusel aus dem Stoff machen können. So gibt es zwar immer wieder ordentlich Bodennebel, das ein oder andrer Tröpfchen Kunstblut und alles ist ordentlich dunkel aber echte Horrorfilm Atmosphäre will dabei einfach nicht aufkommen. Zumal man sich sicher sein kann, dass auf jede kurze Templerszene wieder dialoglastiges Gerede über Nichtigkeiten am hellichten Tag folgt. Da können auch vereinzelte Nudity Einlagen nichts mehr retten.

Die Darstellerinnen sehen zwar durchweg recht ansehbar aus, aber schauspielern liegt ihnen nicht wirklich. Gleiches gilt übrigens auch für die männlichen Darsteller, also die Sache mit dem Schauspielern, weniger die Sache mit dem Aussehen. So stolpern die Akteure dann von einer peinlichen Dialogszene zur Nächsten und man ist schon dankbar wenn zwischen durch mal wieder die Templer vorbeikommen und die Belegschaft dezimieren, ehe man vollends entschläft.

"Die Nacht der reitenden Leichen" ist letztlich ein lahmes Stück 70er Jahre Horrorfilm, dessen Kultstatus sich mir nicht wirklich erschlossen hat. Ein paar nackte Brüste und der ein oder andere eher unblutige Kill machen noch lange keinen Klassiker aus. Als Trashfan hat man zwar immer mal wieder Grund sich über Dialoge, Schauspieler und Effekte zu amüsieren aber auch hier ist einfach zu viel störender Leerlauf im Film enthalten um eine gesellige Runde bei Laune zu halten. Kann man sich mal anschauen aber für einen vermeintlichen Kultfilm ist das doch extrem lahm und unausgegoren. 4 von 10 Punkten.

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